Deutsche Post-Aktie steigt dennoch: ver.di bekräftigt Lohnforderungen
Die Gewerkschaft ver.di hat einen Tag vor Beginn der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Post ihre Forderung nach einer Entgelterhöhung von 15 Prozent für die rund 160.000 Tarifbeschäftigten bekräftigt.
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"Unsere Tarifforderung ist notwendig, gerecht und machbar. Die Beschäftigten brauchen dringend einen Inflationsausgleich, und sie erwarten darüber hinaus eine Beteiligung am Unternehmenserfolg", sagte Andrea Kocsis, stellvertretende ver.di-Vorsitzende und Verhandlungsführerin. Gerade Menschen mit niedrigem Einkommen, zu denen der Großteil der Beschäftigten bei der Deutschen Post AG gehöre, seien überdurchschnittlich von der anhaltend hohen Inflation betroffen.
Kocsis verwies darauf, dass die Beschäftigten des Bonner Logistikkonzerns in den vergangenen Jahren "unter höchsten Belastungen gearbeitet" hätten und zu Recht vom Unternehmen dafür eine "dauerhafte finanzielle Anerkennung" erwarten würden. Von dem Erfolg des Konzerns dürften auch "nicht nur die Aktionäre profitieren".
Ende November, als ver.di erstmals die Lohnforderung veröffentlichte, hatte der Konzern die Forderungen als "realitätsfern" zurückgewiesen. Es sei wichtig, die "Balance zwischen Lohnsteigerungen für unsere Beschäftigten und wirtschaftlicher Tragfähigkeit für das Unternehmen" zu finden.
Kocsis begründete die Forderung auch damit, dass die Deutsche Post 2022 mit einem operativen Gewinn von 8,4 Milliarden Euro "auf das erfolgreichste Jahr in der Konzerngeschichte" zusteuere, nach rund 8,0 Milliarden Euro ein Jahr zuvor.
Für die Prognose 2023 hat Post-Finanzchefin Melanie Kreis mit den Quartalszahlen Anfang November auf Konsensschätzungen verwiesen, die eine leichte Delle beim EBIT verglichen mit 2022 erwarten, aber einen Wert signifikant über 2019, sich aber nicht weiter geäußert. Die Mittelfristprognose 2024 für ein EBIT von etwa 8,5 Milliarden Euro bekräftigte Kreis, 2024 sei aber "momentan mit sehr großen Unsicherheiten behaftet".
Deutsche-Post-CEO Frank Appel hatte bereits mit den Zahlen zum dritten Quartal Anfang November gesagt, er rechne mit schwierigen Verhandlungen in der anstehenden Tarifrunde. Im Bereich Post & Paket Deutschland sehe er nicht viel Spielraum, zudem bedeute ein hoher Tarifabschluss hohe Kostensteigerungen.
Für die Aktie der Deutschen Post geht es am Donnerstag via XETRA zeitweise um 0,34 Prozent hoch auf 36,81 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)
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