Vitesco-Chef: Auf gutem Weg zur Gewinnschwelle mit Elektrokomponenten
Der kurz vor der Börsennotierung stehende Autozulieferer Vitesco sieht sich in der Spur, mit Teilen für Elektroautos in wenigen Jahren auch Geld zu verdienen.
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"Wir sind auf einem guten Weg", sagte Vorstandschef Andreas Wolf am Mittwoch in einem Pressegespräch. Vitesco ist das Geschäft mit Antriebskomponenten des DAX-Konzerns Continental, der die Sparte in einem reinen Spin-Off an der Börse an seine eigenen Aktionäre abgibt. Vitesco hat seinen Hauptsitz in Regensburg.
Für 2024 hat Vitesco-Chef Wolf die Gewinnschwelle mit Elektrifizierungsprodukten im Blick. Im ersten Halbjahr 2021 gelangen ihm zufolge nun zumindest beim Bruttoergebnis schwarze Zahlen - dieses misst die Verkaufserlöse abzüglich der Herstellungskosten, Verwaltungs- und Vertriebskosten sind ausgeklammert.
Am Donnerstag kommender Woche (16. September) soll die Aufspaltung mit der Börsennotierung von Vitesco vollzogen werden, wie das Unternehmen bereits am Vorabend mitgeteilt hatte. Dann bekommen Conti-Aktionäre für je 5 Conti-Papiere eine neue Aktie von Vitesco ins Depot gebucht. Geld fließt beiden Unternehmen aus der Abspaltung nicht zu. Von den gut 40 Millionen zu verteilenden Vitesco-Aktien geht ein großer Teil mit 46 Prozent an die IHO-Holding der Industriellenfamilie Schaeffler, die Großaktionär bei Continental ist und daneben den fränkischen Auto- und Industriezulieferer Schaeffler kontrolliert. Für die Aktien der Industriellenfamilie Schaeffler gilt eine Haltefrist von sechs Monaten.
Vitesco baut derzeit das eigene Geschäft um, weg von der verbrennerlastigen Technik rund um Benzin- und Dieselmotoren hin zu Komponenten für Elektroantriebe. Dort fährt Vitesco aber noch Verluste ein, auch wenn mit 1,8 Milliarden Euro von Januar bis Ende Juni bereits fast die Hälfte des gesamten Auftragseingangs auf Elektrokomponenten entfiel.
Zum Umbau gehört auch der Wegfall von Arbeitsplätzen im klassischen Verbrennergeschäft. Conti hatte für den Gesamtkonzern bis Ende des Jahrzehnts von bis zu 30.000 der zuletzt gut 233.000 Stellen gesprochen, die wegfallen oder sich verändern könnten. Vitesco startet mit 40.000 Mitarbeitern. Wie viele Jobs davon im Umbau insgesamt wegfallen könnten, wollte Wolf zunächst nicht sagen - derzeit würden noch Pläne ausgearbeitet.
Zukäufe sind nach Aussage von Wolf zwar kein Fokus des Managements, aber durchaus möglich. Finanzchef Werner Volz bezifferte die für Vitesco stemmbare Größenordnung im Fall der Fälle auf bis zu gut eine Milliarde Euro.
Vitesco: Könnten Zukauf für Milliarden-Betrag stemmen
Die in den Startlöchern für den Börsengang stehende Vitesco Technologies kann sich Zukäufe im Volumen eines Milliardenbetrags vorstellen. Übernahmeziele mit einem Volumen im oberen dreistelligen Millionen- oder auch im unteren einstelligen Milliardenbereich traue sich das Unternehmen zu, so Finanzvorstand Werner Volz. Das Unternehmen könne aber auch ohne Zukäufe wachsen: "Wir haben ein breites Portfolio, uns fehlt nichts", sagte CEO Andreas Wolf während eines Pressegesprächs zu Journalisten.
Die gesamten Kosten für den Börsengang bezifferte Volz auf rund 350 Millionen Euro.
Vitesco steigerte im ersten Halbjahr den Umsatz spürbar um 29 Prozent auf 4,4 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge verbesserte sich auf 1,9 Prozent. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen wegen des Ausbruchs der Corona-Pandemie Verluste verzeichnet. Bis 2024 will Vitesco, wie angekündigt, eine bereinigte operative Marge von 7 bis 9 Prozent erreichen.
Grundsätzlich offen zeigte sich CEO Wolf für Partnerschaften. Mit dem Autozulieferer Schaeffler habe das Unternehmen bereits eine enge Kooperation. "Es spricht nichts gegen eine weitere Kooperation, (...) was darüber hinaus kommen kann ist Spekulation", so der Manager.
Hauptaktionär von Vitesco wird wohl die Familie Schaeffler sein, die mit rund 46 Prozent an der Continental AG beteiligt ist.
/men/nas/stk
REGENSBURG (dpa-AFX) / (Dow Jones)
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Bildquellen: Vitesco Technologies
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