Vollumfängliche Umstellung

Continental und Bosch: Keine überhöhten Bleiwerte mehr in Autoteilen

11.09.20 11:22 Uhr

Continental und Bosch: Keine überhöhten Bleiwerte mehr in Autoteilen | finanzen.net

Continental und Bosch haben Autoteile mit zu hohen Bleiwerten aus ihren Lieferketten entfernt und damit nach eigener Aussage frühere Verstöße gegen eine EU-Richtlinie bereinigt.

Werte in diesem Artikel
Aktien

62,02 EUR 0,32 EUR 0,52%

"Die Umstellung der betroffenen Komponenten erfolgte vollumfänglich", heißt es bei Continental. Man verringere die Menge des Schwermetalls in den Produkten inzwischen auch über die gesetzlichen Vorgaben hinaus, so das Unternehmen zur Deutschen Presse-Agentur über den aktuellen Stand der Aufarbeitung. Der Konkurrent Bosch erklärte ebenfalls, es würden nur noch Teile geliefert, die den Vorschriften entsprächen.

Vor rund einem Jahr war bekannt geworden, dass in zahlreichen Fahrzeugen elektrische Komponenten wie auf Leiterplatten montierte Kondensatoren und Widerstände mit überhöhten Blei-Konzentrationen eingebaut worden waren. Dabei sollen keine unmittelbaren Risiken für die Umwelt und für die Gesundheit von Verbrauchern bestanden haben, denn die Teile sollen keinem Verschleiß ausgesetzt gewesen sein.

Blei kann gefährlich sein, in kleineren Mengen vor allem in Form von gelösten Verbindungen oder feinem Staub. Das niedersächsische Umweltministerium hatte den Continental-Konzern mit Hauptsitz in Hannover im August 2019 aufgefordert, "einen Maßnahmenplan zu erstellen, der eine schnellstmögliche Reduzierung des Bleigehalts der betroffenen Komponenten auf das zulässige Maß gewährleistet".

Gemäß dem Zeitplan habe man mittlerweile die Belieferung umgestellt, berichtete das Dax (DAX 30)-Unternehmen - in den meisten Fällen auch früher als ursprünglich vereinbart. Das Landesumweltministerium erklärte, man habe "keinen Anlass, an den Angaben von Conti zu zweifeln".

Maßgeblich für die zulässigen Bleimengen in Fahrzeugteilen sind etwa die Regelungen der europäischen Altfahrzeug-Richtlinie. Diese legt abhängig vom Datum der Typgenehmigung eines Automodells bestimmte Grenzwerte fest. Hier hatten sich in den Jahren 2013, 2015 und 2016 Änderungen ergeben, die die beiden Zulieferer zumindest teilweise nicht mitvollzogen. Eine angepasste Ausnahmeregelung war übersehen worden - in der Folge könnten die belasteten Teile in Millionen Autos weltweit verbaut worden sein. Im Fall von Continental kamen seit 2016 zu stark bleihaltige Bauteile in Umlauf. Die Kondensatoren selbst erhielten die Hannoveraner von einem chinesischen Hersteller.

Conti waren die zu großen Mengen selbst aufgefallen, das Unternehmen hatte das Problem den Behörden im Juni des vorigen Jahres gemeldet. Die überhöhten Blei-Konzentrationen sollen mit durchschnittlich 0,3 Milligramm je Komponente oberhalb des Grenzwerts noch relativ gering gewesen sein. "Das Fahrverhalten, die Emissionen sowie die Sicherheit werden durch die Verwendung nicht beeinträchtigt. Darüber hinaus werden die potenziell nicht konformen Bleimengen mit den gesetzlich zulässigen Anteilen im Recyclingprozess zusammen zurückgewonnen."

Es gebe nun die interne Verpflichtung, "künftig grundsätzlich alle Komponenten gemäß den Grenzwerten der Altfahrzeug-Richtlinie auszulegen", erklärten die Hannoveraner. Bei Bosch hieß es, man habe "seinerzeit die Auslieferung betroffener Produkte sofort gestoppt und in Abstimmung mit den Kunden die Lieferung auf richtlinienkonforme Teile umgestellt".

Die Continental-Aktie zeigt sich im XETRA-Handel derzeit 3,31 Prozent tiefer bei 91,66 Euro.

/jap/DP/nas

HANNOVER/STUTTGART (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf Continental

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Continental

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Nils Versemann / Shutterstock.com

Nachrichten zu Continental AG

Analysen zu Continental AG

DatumRatingAnalyst
27.11.2024Continental UnderperformBernstein Research
27.11.2024Continental OverweightJP Morgan Chase & Co.
22.11.2024Continental BuyUBS AG
18.11.2024Continental HoldDeutsche Bank AG
15.11.2024Continental BuyUBS AG
DatumRatingAnalyst
27.11.2024Continental OverweightJP Morgan Chase & Co.
22.11.2024Continental BuyUBS AG
15.11.2024Continental BuyUBS AG
14.11.2024Continental OverweightBarclays Capital
13.11.2024Continental BuyUBS AG
DatumRatingAnalyst
18.11.2024Continental HoldDeutsche Bank AG
12.11.2024Continental HoldDeutsche Bank AG
09.10.2024Continental HoldDeutsche Bank AG
08.08.2024Continental HoldDeutsche Bank AG
07.08.2024Continental HoldDeutsche Bank AG
DatumRatingAnalyst
27.11.2024Continental UnderperformBernstein Research
13.11.2024Continental UnderperformBernstein Research
11.11.2024Continental UnderperformBernstein Research
21.10.2024Continental UnderperformBernstein Research
09.10.2024Continental UnderperformBernstein Research

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Continental AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"