Volle Geschäftsautonomie

Brenntag-Aktie dämmt Verluste ein: Entflechtung der Sparten wird fortgesetzt - Ziele angehoben

05.12.23 15:11 Uhr

Brenntag-Aktie dämmt Verluste ein: Entflechtung der Sparten wird fortgesetzt - Ziele angehoben | finanzen.net

Der Chemikalienhändler Brenntag setzt die operative und rechtliche Entflechtung seiner beiden Geschäftsbereiche Essentials und Specialties im Rahmen seiner strategischen Umstrukturierung fort.

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Die beiden Sparten sollen zu zwei eigenständigen, leistungsstarken Divisionen mit voller Geschäftsautonomie werden, die von einer schlanken Konzernzentrale unterstützt werden, wie der DAX-Konzern anlässlich seines Kapitalmarkttages in London mitteilte.

Im Zuge dessen werde auch das Produktportfolio angepasst. Alle Pharma-Aktivitäten werden von Brenntag Essentials auf Brenntag Specialties übertragen, während das Water Treatment- und das Finished Lubricants-Geschäft sowie bestimmte Semi-Spezialitätenprodukte aus den Specialties-Segmenten an Brenntag Essentials übergehen. "Diese Verschiebungen schärfen die Profile der beiden Geschäftsbereiche mit Blick auf die spezifischen Kunden- und Lieferantenbedürfnisse", so Brenntag.

"Mit der jetzt eingeleiteten Entflechtung kreieren wir Optionalitäten und bereiten Brenntag bis 2026 auf die nächsten strategischen Schritte vor", sagte Vorstandschef Christian Kohlpaintner laut der Mitteilung.

Die Umsetzung des im November 2022 vorgestellten Programms "Strategy zu Win" mache gute Fortschritte, teilte Brenntag weiter mit.

Bis 2027 peilt Brenntag auf Konzernebene nun ein jährliches Wachstum des organischen Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) von 7 bis 9 Prozent an. Vor einem Jahr hatte der Konzern eine jährliche Wachstumsrate von 6 bis 8 Prozent erwartet.

So reagiert die die Brenntag-Aktie - und die Analysten

Die Aktien von Brenntag haben ihre Korrektur vom jüngsten Jahreshoch bei 79,76 Euro am Dienstag fortgesetzt. Mit rund 0,5 Prozent Minus auf 77,50 Euro landeten die Papiere des Chemikalienhändlers an ihrem Kapitalmarkttag auf einem der hinteren DAX 40-Plätze. In der Spitze hatte sie noch 2,7 Prozent verloren, konnten sich aber über der 21-Tage-Linie als charttechnischem Indikator für den kurzfristigen Trend halten und seitdem etwas Boden gut machen. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von knapp einem Drittel zu Buche.

Mit Blick auf die neuen Mittelfristziele sieht Suhasini Varanasi von Goldman Sachs Spielraum für den Marktkonsens. Die Ziele stellten eine Weiterentwicklung gegenüber der vergangenen Investorenveranstaltung dar. UBS-Analyst Rory McKenzie hält Brenntag nach wie vor für unterbewertet und sieht Optionen für einen Turnaround beziehungsweise eine Aufspaltung des Unternehmens.

Analyst Chris Counihan vom Investmenthaus Jefferies schrieb derweil in einer ersten Einschätzung, dass bei dem Dax-Konzern grundlegende Veränderungen wie eine solche Aufspaltung wohl nicht vor 2026 anstünden. So hatte Brenntag am Morgen lediglich mitgeteilt, die Sparten Essentials und Specialties sollten zu zwei eigenständigen Divisionen mit voller Geschäftsautonomie aufgebaut werden, unterstützt von einer schlanken Konzernzentrale.

Womöglich haben sich einige Anleger Hoffnung auf ein schnelleres Handeln gemacht. Brenntag war zuletzt ins Visier aktivistischer Investoren geraten. Dabei macht vor allem der britische Finanzinvestor Primestone auf sich aufmerksam, der gut zwei Prozent an Brenntag hält. Primestone wie auch der US-Hedgefonds Engine Capital wollen eine Aufspaltung. Davon erhoffen sich die Investoren eine schnelle Wertsteigerung.

"Die Pläne des Managements sind eher ein Marathon als ein Sprint", kommentierte daher Baader-Bank-Analyst Christian Obst. In den vergangenen Quartalen habe sich bereits gezeigt, dass Restrukturierung und Investitionen in diverse Projekte wie die IT einen dämpfenden Effekt auf die Quartalsergebnisse hatten.

Chetan Udeshi von der Bank JPMorgan verwies zudem auf die Kosten für die Trennung der Geschäftsbereiche und des Sparprogramms. Diese fielen deutlich höher aus, als von ihm erwartet.

FRANKFURT (Dow Jones)/(dpa-AFX)

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Bildquellen: Brenntag

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