Trump zeigt, dass er wirklich auf eine Einigung im Handelsstreit mit China aus ist
Erst kürzlich drohte US-Präsident Donald Trump noch mit weiteren Zöllen auf chinesische Importwaren - doch das Blatt scheint sich gewendet zu haben: Möglicherweise kommt es bald zu einer Einigung zwischen den beiden Parteien.
Erst vor wenigen Tagen schien sich eine weitere Eskalationsstufe im Handelskonflikt zwischen China und den USA anzubahnen: Der US-Präsident drohte wohl mit einer Bandbreite an neuen Importzöllen auf chinesische Produkte ab Dezember, wenn im bevorstehenden Treffen keine Lösung gefunden werde, berichteten Medien. Meldungen wie diese belasteten in jüngster Vergangenheit immer wieder die Aktienmärkte und bereiteten Anlegern große Sorgen. Doch eine weitere Zuspitzung scheint - vorerst zumindest - abgewendet worden zu sein.
Telefonat streut Hoffnung
Am Donnerstag glättete ein offenbar versöhnliches Telefonat zwischen Trump und dem chinesischen Staatsoberhaupt Xi Jinping die Wogen: Das erste Mal seit sechs Monaten nahmen die beiden Präsidenten unmittelbaren Kontakt auf. Wie der US-Präsident via Twitter verkündete, handelte es sich um eine "lange und sehr gute Unterhaltung" mit dem Schwerpunkt Handel - dabei sehe er die Debatte auf einem guten Kurs.
Just had a long and very good conversation with President Xi Jinping of China. We talked about many subjects, with a heavy emphasis on Trade. Those discussions are moving along nicely with meetings being scheduled at the G-20 in Argentina. Also had good discussion on North Korea!
- Donald J. Trump (@realDonaldTrump) 1. November 2018
Ebenso deklarierte das Außenministerium Pekings die Konversation der beiden Staatsoberhäupter als "extrem positiv". Im Anschluss an das Telefonat habe Donald Trump sogar Regierungsmitarbeiter bereits damit beauftragt, Details für ein mögliches Abkommen auszuarbeiten.
Stanford-Experte: Trump meint es ernst
In einem Gespräch mit der CNBC-Sendung "Squawk Box" kommentierte Lanhee Chen, Forschungsstipendiat an der Hoover Institution der Stanford University, dass das Weiße Haus wirklich auf der Suche nach einer Lösung im Konflikt mit China sei - der Tweet sei eines der "Rauchsignale" um die Entspannungsabsichten zu untermauern. "Ich neige dazu, zu denken, dass der Präsident tatsächlich irgendwann einen Deal mit China erzielen will", zitiert ihn der US-Nachrichtensender. Das geplante Treffen zwischen den beiden Streitpartnern in Argentinien während des G20-Gipfels bestätigt diese Absicht - auch Trump hob dieses in seinem Tweet hervor. Chen geht davon aus, dass sich Bedenken über die US-Wirtschaft beim Präsidenten bemerkbar machen.
Kommt es zu einem versöhnlichen Ende?
Das Thema Handelsstreit sorgte in den vergangenen Monaten immer wieder weltweit für Besorgnis - und auch für die USA sei der Konflikt "die größte Belastung", so Chen. Der Stanford-Experte geht zwar davon aus, dass "in den nächsten Monaten Spannungen abgebaut werden", allerdings ist eine vollständige Einigung noch nicht in greifbarer Nähe. Immerhin scheint vorerst ein Schritt in die richtige Richtung gemacht worden zu sein.
Die politische Risikoberatung Eurasia Group teilte jedoch am Freitag mit, dass trotz des versöhnlichen Tons noch etliche Hürden zu erklimmen seien, bevor der bilaterale Handelsstreit schließlich beigelegt werden könne: "Die Kluft in wichtigen Fragen ist nach wie vor groß und Trump steht wahrscheinlich nicht unter ausreichend politischem Druck, um einen schwachen Deal mit Peking einzugehen", warnt eine Eurasia-Analystin. Immerhin sei es als positiv einzustufen, dass Trump persönlich in die Debatte eingebunden ist: "Xi könnte das Gefühl haben, dass Trump eine Einigung ernst ist", zitiert CNBC die Analystin.
Letztendlich hängt es vom Gesprächsverlauf während des persönlichen Zusammentreffens ab, wie der Handelsstreit weitergeht oder ob er möglicherweise beigelegt werden kann. In erster Linie hänge die weitere Entwicklung schließlich davon ab, wie schnell Trump seine Meinung ändert: Einerseits könnte er sich wie bereits in der Vergangenheit von der "herzlichen Stimmung von Xi" anstecken lassen. Andererseits ist ein Umschwenken denkbar, wenn "seine Handelsberater ihn davon überzeugen, dass die USA einen besseren Deal erzielen können, indem sie weiter mehr Druck ausüben", so die Eurasia-Analystin.
Theresa Holz / Redaktion finanzen.net
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