Deutschland boomt! So können Anleger davon profitieren!
Wir leben in einem der politisch und wirtschaftlich stabilsten Länder der Welt. Viele deutsche Unternehmen sind Weltmarktführer.
Insbesondere etliche deutsche Mittelstandsunternehmen zählen in ihrer Branche zur internationalen Spitze. Als langfristig orientierter Anleger sollte man das für den eigenen Vermögensaufbau nutzen.
Deutschland geht es gut. Das ist kein Satz mit allzu viel Übertreibung. Unser Land mit gerade einmal 1,1 Prozent der Weltbevölkerung ist Exportweltmeister, Europas Konjunkturlokomotive und vor allem: ein Land mit politischer Stabilität. Daran ändern auch Bundestagswahlen nichts, ganz gleich, welche Partei die Kanzlerin oder den Kanzler stellt. Das zahlt sich insbesondere in wirtschaftlichen Krisen aus. Als Deutschland Anfang des Jahrtausends "der kranke Mann Europas" genannt wurde, brachte Kanzler Schröder die Agenda 2010 auf den Weg, die mittlerweile unbestritten die Basis für den wirtschaftlichen Wiederaufstieg Deutschlands gelegt hat. In der Finanzkrise 2008/2009 beruhigten Kanzlerin Angela Merkel und der damalige Finanzminister Peer Steinbrück mit ihrer Aussage, Gespartes sei sicher, die deutschen Anleger. Die Abwrackprämie und die Unterstützung der Gewerkschaften bei der Ausdehnung der Kurzarbeit halfen dabei, dass Deutschland die Krisenjahre besser überstanden hat als alle anderen europäischen Nachbarn.
Deutsche Mittelständler sind an der Börse erfolgreich
Ärmel hochkrempeln statt Revolution - das ist ein Klima, in dem insbesondere deutsche Mittelständler gut gedeihen und nicht zuletzt auch oft als Vorbilder vorangehen. Nicht die großen Konzerne, sondern der Mittelstand ist das wirtschaftliche Rückgrat der deutschen Wirtschaft. Dass Finanzprofis das genau so sehen, wird beim Vergleich verschiedener deutscher Aktienindizes deutlich. So legte der DAX in den vergangenen fünf Jahren zwar beachtliche 74 Prozent an Wert zu (Stand: Anfang September 2017). Doch das ist gerade einmal etwa halb so viel wie der Mittelstandsindex MDAX, der im gleichen Zeitraum 127 Prozent zulegen konnte. Damit nicht genug: Der SDAX mit dem Fokus auf kleinere Unternehmen glänzt mit einem Zuwachs von 135 Prozent. Und der Technologieindex TecDAX macht mit einem Plus von rund 190 Prozent in fünf Jahren deutlich, dass Anleger ihre Augen nicht nur auf den deutschen Leitindex DAX richten sollten. Übrigens: Auch über längere Zeiträume schneiden die Junior-Indizes besser ab als der DAX. Kleinere und mittelgroße deutsche Unternehmen sind unterm Strich ein hervorragendes Investment.
Clever Anlegen, langfristig profitieren
Die Schlussfolgerung liegt auf der Hand: Wer langfristig Vermögen aufbauen und fürs Alter vorsorgen möchte, sollte sich Aktien deutscher Mittelständler ins Depot legen. Und zwar systematisch. Das bedeutet konkret: nicht einmalige Einzelinvestitionen, sondern Fonds- und/oder ETF-Sparpläne. Auswahl gibt es genug. Der Vorteil von MDAX- und anderer ETFs auf deutsche Unternehmen: Sie sind vergleichsweise preiswert. Der Vorteil ausgewählter Fonds: Die Fondsmanager vertrauen nicht blind auf die Entwicklung des jeweiligen Index, sondern suchen gezielt nach aussichtsreichen Aktien.
Anleger können natürlich auch einzelne Aktien ins Depot legen. Beispiele für langfristig erfolgreiche und bekannte deutsche mittelständische Unternehmen gibt es genug. Fielmann, Fuchs Petrolub, Kion Group und Krones sind nur ein paar Beispiele. Insbesondere bei solchen Einzelinvestitionen gilt: Man sollte nicht alle Eier in einen Korb legen, Diversifikation hat oberste Priorität. Diese lässt sich zum Teil sogar in einem einzigen Wert realisieren. So hält das Beteiligungs-Unternehmen INDUS Holding aus Bergisch Gladbach Anteile an rund 50 deutschen mittelständischen Hidden Champions. In den meisten Fällen sind diese Unternehmen inhabergeführt. Die INDUS-Aktie ist quasi ein kleiner SDAX im SDAX.
So funktionieren Sparpläne
Wie gesagt: Als Anleger sollte man langfristig denken. Da sind Wertpapier-Sparpläne ein probates Mittel - und sie funktionieren vergleichsweise einfach: Monatlich wird ein Betrag in ein bestimmtes Wertpapier investiert. Der monatliche Sparbetrag bleibt dabei konstant. Steigen die Kurse, werden weniger Wertpapiere hinzugekauft, fallen sie, kommen mehr Anteile ins Depot. Der Effekt: Marktschwankungen werden abgefedert und die Risiken minimiert. Experten nennen das den "Cost Average-Effekt".
Die Mindestsparsumme pro Sparplan liegt bei den meisten Banken, die Sparpläne anbieten, bei 25 oder 50 Euro. Sparpläne können bei allen Anbietern jederzeit gestoppt und wieder aufgenommen und die bereits angesparten Wertpapieranteile jederzeit verkauft werden. Das ist ein großer Vorteil gegenüber anderen Sparformen, die oft sehr reglementiert sind und bei vorzeitiger Auflösung hohe Kosten verursachen. Apropos Kosten: Wer nicht unnötig Geld verschenken will, sollte die Angebote der verschiedenen Banken gut miteinander vergleichen. Selbst kleine Unterschiede in den Kosten machen sich über Sparzeiträume von zehn oder zwanzig Jahren deutlich bemerkbar.
Fazit: Wer langfristig denkt und handelt, gut diversifiziert und dabei auch ausreichend deutsche Mittelstands-Aktien ins Depot packt, macht nichts verkehrt. Und genau darauf kommt es bei der finanziellen Altersvorsorge an: grobe Fehler möglichst zu vermeiden.
Die Autorin: Kathrin Eichler (die-vermoegensverwalterin.de)
Kathrin Eichler ist Vermögensverwalterin und geschäftsführende Gesellschafterin der EICHLER & MEHLERT Finanzdienstleistungen GmbH.
In ihren Online-Kolumnen schreiben Vermögensverwalter an dieser Stelle ihre Sicht auf die Dinge. Sie kommentieren Entwicklungen einzelner Aktien, ganzer Märkte oder auch Politisches. Mehr Informationen finden Sie unter der Adresse vermoegensverwalter.blog.
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