Und schon wieder keine Alternative
Tina, there is no alternative, lautete das Mantra der vergangenen Jahre an der Börse. Sollte heißen: ohne Aktien war nichts zu verdienen, da Zinspapiere nichts abwarfen und Cash Verwahrgebühr kostete. Mit steigenden Zinsen schien es so, als ließe sich Geld zumindest wieder kostenfrei parken. Doch die Inflation macht auch diese Hoffnung zunichte.
Aktien sind die Anlageklasse der Wahl, wenn es um langfristigen Ertrag geht. Das waren sie schon immer und das werden sie auch bleiben, allen Krisen und Verschiebungen zum Trotz. Denn egal wie sich die Welt bewegt: es wird immer findige Unternehmer und Unternehmen geben, die Geld verdienen. Und das unabhängig davon, ob sie bestehende Geschäftsmodelle anpassen, ganz neue, disruptive genannte entwickeln oder einfach nur Krisengewinner sind. Die Hoffnung ist, dass ausreichend viele dieser Unternehmen den Weg an die Börse finden, so dass Anleger davon mit profitieren können. Doch Aktienkurse schwanken, das mag nicht jeder Anleger und deshalb sind auch sicherere oder kursstabilere Anlagen immer einmal wieder gefragt. Als das Corona-Virus und dann Putin Weltkrisen auslösten, suchten Anleger tatsächlich nach solchen sicheren Häfen. Die Aktienkurse fielen, eine Rezession droht auch jetzt noch, was also tun? Anleihen sind angesichts der in den vergangenen Jahren sinkenden Zinsen teuer geworden, steigende Zinsen lassen sich allenfalls mit sehr kurz laufenden Anleihen aushalten.
Dann das Geld doch lieber parken? Ja, denn es kostet keine Parkgebühr mehr. Und nein, denn je länger es geparkt wird, desto mehr schwindet die Kaufkraft angesichts der Inflation. Cash wäre eine so schöne Alternative gewesen, wenn nur die Inflation nicht wäre.
So aber heißt es wieder einmal: there is no alternative, Tina ist zurück und an Aktien führt kein Weg vorbei. Das ist nicht schlecht, wenn man sich die langfristige Entwicklung anschaut. Angesichts der grassierenden Unsicherheit aber ist es manchem doch zu riskant, jetzt Kapital in Aktien zu stecken. Zumal der ein oder andere Vermögensverwalter ja auch seine Aktienquote sicherheitsbewusst auf Null gesenkt hat.
Doch was ein Profi kann, nämlich die Quote mittels Derivaten zu steuern, ist für den Privatanleger oft zu aufwändig. Es fehlen Zugänge, Abwicklungsmöglichkeiten, auch regulatorische Themen stellen Hürden dar. Wer also nicht auf Tagesgeldkonten Kaufkraft verlieren will und langlaufende Anleihen wegen des Kursrisikos scheut, der sollte vielleicht doch einmal die Leistungen des ein oder anderen Profis in Betracht ziehen. Denn gerade in schwierigen Zeiten zahlt sich guter Rat aus.
von Uwe Zimmer, Geschäftsführer z-invest GmbH, Köln
Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.v-bank.com.
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