Vermögensverwalter-Kolumne

Künstliche Intelligenz (KI) - der bessere Portfoliomanager?

19.09.23 09:12 Uhr

Künstliche Intelligenz (KI) - der bessere Portfoliomanager? | finanzen.net

Künstliche Intelligenz (KI) ist in aller Munde und wird alle Bereiche unseres Lebens erfassen. So finden Systeme (wie z.um Beispiel Google Maps oder Siri) heutzutage schon selbstständig Antworten auf komplexe Fragen.

Auch an den Kapitalmärkten sind Unternehmen, die von ihrem KI-Bezug profitieren ein großes Thema des Jahres 2023. Für den Anleger stellt sich mittlerweile die Frage, ob KI-Systeme dauerhaft bessere Ergebnisse erzielen können als ETFs oder auch als aktive Portfoliomanager. Aspekte zu dieser Frage werden in diesem Artikel beleuchtet.

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Wenn wir über KI-Systeme im Portfoliomanagement sprechen, meinen wir regelbasierte Investmententscheidungsprozesse und deren Umsetzung durch eine künstliche Intelligenz. Diese wird programmiert um anschließend selbstständig, ohne weitere menschliche Eingriffe Entscheidungen zu treffen und diese ggfls. umzusetzen. Das Maß der Selbstständigkeit ist abhängig von der jeweiligen Programmierung. Grundlage für den Einsatz von KI ist dabei die Annahme, dass in einer tiefgehenden Analyse von historischen Daten Prognosen über die zukünftige Preisentwicklung möglich werden. Die Entscheidungen werden dadurch herbeigeführt, dass die KI riesige Datenmengen zum Beispiel Unternehmenszahlen, Kursverläufe, aber auch Aussagen von Vorständen analysiert und nach Mustern sucht, um aussichtsreiche Situationen zu finden. Größte Stärke von KI ist es Unternehmen oder wirtschaftliche Trends schneller, tiefer und gründlicher zu vergleichen und somit Entscheidungen fundierter zu machen. Grundsätzlich lernt das System dabei autonom und entwickelt sich dynamisch. Ein Ergebnis der Analyse kann dann zum Beispiel eine Reihenfolge über die Attraktivität von Unternehmen sein. Diese wird dann im Portfolio durch entsprechende Käufe und Verkäufe umgesetzt. Ein weiterer Vorteil von KI ist, dass sie in der Lage ist menschliche Emotionen auszuschalten. Gerade in Krisensituationen hilft diese rationale Herangehensweise Fehler zu vermeiden.

Grenzen für ein KI-System gibt es, wenn es keine ausreichende Datenbasis gibt. Ohne tiefgehende und umfangreiche Daten keine Analyse. Dieses trifft beispielsweise auf Unternehmen aus Emerging Markets zu. Des weiteren kann eine KI weder die Qualität der Produkte, der Produktionsprozesse noch die Stimmung der Mitarbeiter erkennen. Ein Vorteil eines menschlichen Portfoliomanagers, der zum Beispiel durch einen Unternehmensbesuch schnell erkennen kann, wenn die Stimmung oder andere Faktoren im Unternehmen nicht stimmen. Ein weiteres Problem ist, dass "relative Attraktivität" beim Aktienkauf nicht immer ein wirklicher Kaufgrund ist.

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Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass ein KI-System bessere Möglichkeiten durch seine gründlichere und tiefergehende Analyse bietet. Das Ausschalten von menschlichen Emotionen ist ebenfalls ein Vorteil. Zukunftspotential bietet das selbstlernende Element eines KI-Systems. Der Mensch bleibt aber weiter aktuell noch der wichtigere Part. Sei es durch die Programmierung der KI oder als letzter Entscheider und Umsetzer. Ein vollkommen autonomes System mit Analyse, Entscheidung und Umsetzung durch Kauf und Verkauf erscheint auch heute nicht sinnvoll. Praktische Beispiele wo das Zusammenspiel Mensch/Maschine bereits sehr gut funktioniert sind der Acatis AI Global Equities (WKN A2DR2L) und der ODDO Artificial Intelligence (A2PD0A). Beide zeigen mittlerweile eine Outperformance in verschiedenen Zeit- und Marktphasen.

Durch diese Beispiele wird deutlich, dass neben den eigentlichen Ergebnissen das Asset Management vor tiefgreifenden Veränderungen steht. Der Mensch wird weiter eine zentrale Rolle im Portfoliomanagement spielen, er wird seine Rolle aber neu definieren müssen. Privatanleger tun gut daran sich mit der Thematik und ihren Konsequenzen rechtzeitig und umfassend auseinander zu setzen.

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von Uwe Wiesner, Vermögensverwalter der Hansen & Heinrich Aktiengesellschaft in Berlin

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.v-bank.com.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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