Investmentideen für das 4. Quartal
Historisch betrachtet gehört das letzte Quartal eines Jahres sehr häufig zu den erfolgreichsten für Aktieninvestoren, meint Heiko Löschen Vermögensverwalter der GSP asset management GmbH in Münster.
Mit den US-Wahlen Anfang November und einer Fokussierung vieler Marktteilnehmer auf das Spannungsfeld zwischen Notenbankpolitik und internationalen Krisenherden könnten bewegte Zeiten vor uns liegen. Welche Ideen könnten für die kommenden Monate gute Renditen erwirtschaften?
Verzinsliche Wertpapiere
Seit den Zinserhöhungen der Notenbanken im Rahmen der Inflationsbekämpfung im Jahr 2022 gibt es wieder Zinsen. Die EZB und nun auch die FED haben mit den ersten Zinssenkungen zur Unterstützung der schwächelnden Konjunktur begonnen. Diese Entwicklung wird sich in der nahen Zukunft fortsetzen. Somit profitieren davon die Investoren, die verzinsliche Papiere gekauft haben und jetzt noch kaufen. Neben der laufenden Verzinsung über den Kupon sind bei sinkenden Zinsen Kursgewinne wahrscheinlich, die jedem Depot stabile Erträge bescheren werden. Diese liegen oberhalb der Inflationsrate, so dass reale Renditen verdient werden können. Sowohl im Euro, als auch im US-Dollar und in anderen Währungen lohnt sich der Blick auf diese Anlageklasse.
Gold & Minenwerte
Gold hat sich aus verschiedenen Gründen zu neuen Höchstkursen aufgeschwungen. Viele asiatische Regierungen investieren in Gold, um ein Gegengewicht zu Ihren Anlagen in US-amerikanischen Bonds aufzubauen und sich vom US-Dollar unabhängig zu machen. Darüber hinaus genießt Gold nach wie vor der den Ruf, als Wertaufbewahrungsmittel in einer Welt der Polykrisen zu fungieren. Dieser Trend scheint noch anzuhalten und wird durch weiter sinkende Zinsen unterstützt. Insbesondere die Minenwerte sollten von dieser Situation profitieren. Bei der Höhe des aktuellen Goldpreises war die Relation zwischen den Kosten für die Exploration und dem Verkaufspreis am Kapitalmarkt noch sie so groß wie heute. Die Minenunternehmen sollten überproportional profitieren und sind teilweise noch relativ moderat bewertet.
Energiebranche
Aufgrund der schwachen Konjunktur ist die Nachfrage nach Öl gesunken und der Ölpreis im langfristigen Vergleich relativ niedrig. Bei einem Anstieg des Ölpreises werden in erster Linie die Ölkonzerne und sämtliche Unternehmen der Wertschöpfungskette, wie zum Beispiel Pipelinebauer, L&G Terminalhersteller und -betreiber, profitieren. Auch hier sind die Bewertungen an den Börsen sehr moderat.
Banken und Versicherungen
Durch die sinkenden kurzfristigen Zinsen wird die Zinsstrukturkurve steiler. Daraus hellt sich das Marktumfeld für Banken und Versicherungen auf und diese Unternehmen bieten gute Chancen für Investoren. Teuer bewertet sind in dieser Branche nur wenige Unternehmen.
Cash
Das wirtschaftliche Umfeld ist aktuell alles andere als rosig und trotzdem wird an vielen Aktienmärkten Party gefeiert. Das macht uns stutzig und wir halten es durchaus für möglich, dass es zu größeren Korrekturen kommen kann. Insbesondere aus dem Bereich der sehr hoch bewertetet Technologieaktien droht Ungemach und die Fallhöhe ist sehr hoch. Aus diesem Grund halten wir es für sinnvoll, ganz bewusst einen Teil der zur Verfügung stehenden Anlagesumme liquide zu halten, um im Falle von Korrekturen investieren zu können. Es ist wie immer: erst nachdenken, einen Plan entwickeln und dann entschlossen und strukturiert investieren.
Also: Butter bei die Fische!
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