Europa spart, USA müssen es lernen
Die akute Euro-Krise ebbt ab. Die Angst vor einem Auseinanderbrechen des Währungsraumes lässt nach.
Das Vertrauen in den Euro kehrt zurück, zum Dollar hat er deutlich Boden gut gemacht. Das liegt auch daran, dass Europas Sparanstrengungen fruchten, die USA aber das Sparen erst noch lernen müssen.
von Uwe Zimmer, Vorstandsvorsitzender der Vermögensverwaltung Meridio AG, Köln
Der absurde Haushaltsstreit in den USA zeigt ja nur, wie wenig die USA vom Sparen halten – und davon verstehen. Das Feilschen um den Staatshaushalt mag geboren sein aus der Sicherheit, dass die Fed die Regierung schon nicht hängen lassen wird, was auch immer geschieht. Trotzdem ist das kaum das Fundament, auf dem Vertrauen anderenorts auf der Welt aufgebaut wird.
Die Europäer sind da schon weiter. Anders als in den USA hat man hier zumindest die Notwendigkeit des Sparens erkannt. Und auch wenn es weh tut: die Sparpakete, die Teil der diversen Euro-Rettungsaktionen sind, werden doch weitgehend umgesetzt.
Und das macht sich bezahlt: in Griechenland etwa fällt das Defizit geringer aus als geplant. Spanien und Portugal melden erfreulichere Wirtschaftsdaten, die Euro-Zone hat ihre Rezession überwunden. Hat sie sich gesund gespart? Zumindest war das Sparen gesund, es hat zu strukturellen Reformen geführt. Das kommt auch den Menschen zugute genau wie den Unternehmen, die in der Euro-Zone ihr Geld verdienen.
Das ist der Grund, weshalb die US-Börsen zwar vorausgelaufen sind. Jetzt aber könnte die Zeit reif sein für die europäische Karte. Gut möglich, dass in den kommenden Monaten die europäischen Indizes den US-Markt ausstechen. Denn dann muss in den USA gespart werden, was Europa schon hinter sich hat.
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