Diese Aktien werden von fallenden Zinsen profitieren
Seit dem letzten Quartal des vergangenen Jahres hoffen viele Marktteilnehmer auf sinkende Zinsen.
Es schien ausgemachte Sache zu sein, dass die Notenbanken die Zinsen bereits relativ früh im Jahr 2024 senken und damit der konjunkturellen Entwicklung wieder Rückenwind geben sollen. Dies blieb bisher aus. Trotzdem stiegen die Aktienmärkte aufgrund dieser Erwartungshaltung deutlich an und das erreichte Niveau konnte an den Aktienmärkten gehalten werden.
Inzwischen mehren sich die Anzeichen, dass an Stelle der Hoffnung auf sinkende Zinsen die Realität mit echten Zinssenkungen treten wird. Ob dies geschehen wird, ist klar. Wann es beginnen, wird noch nicht. Für den Aktieninvestor drängt sich da die Frage auf, welche Branchen an den Aktienbörsen von sinkenden Zinsen profitieren sollten und welche nicht?
Ein Blick in die Vergangenheit
In den letzten Phasen sinkender Zinsen schnitten weniger zyklische, eher defensiv einzuschätzende Branchen immer wieder am besten ab. Anlagen in Aktiengesellschaften aus den Sektoren Nahrungsmittel, Getränke und Tabak profitierten überdurchschnittlich in Zeiten sinkender Zinsen. Ebenso entwickelten sich die Branchen Körperpflege, Drogerie und Lebensmittel sehr gut. Investitionen in den Gesundheitsbereich folgten ebenso erfolgreich. In Zeiten sinkender Zinsen taten sich die Aktien aus den Segmenten Rohstoffe, Energie und auch in Teilen Technologie häufig sehr schwer.
Was bedeutet dies für das Jahr 2024 konkret?
Ich empfehle dringend die Aktiendepots ausgewogen aufzustellen. Gerade in den vergangenen Monaten haben sich häufig aufgrund der starken Kurszuwächse bei den Technologietiteln Übergewichtungen und Klumpenrisiken gebildet. Diese sollten jetzt abgebaut werden. Damit meine ich keine komplette Abkehr von den aktuellen Börsenlieblingen. Aber die Frage der aktuell vielversprechendsten Gewichtung drängt sich auf. Doch ist jetzt bereits der Zeitpunkt gekommen, die Depotausrichtung auf die neuen Hoffnungsträger komplett umstellen; Eine komplette Umstellung der Anlagestruktur halte ich für sehr riskant. Sollten die Zinsen nicht fallen, so würde alles sprichwörtlich auf eine Karte gesetzt werden. Das ist nicht klug.
Aus meiner Sicht ist jetzt ein guter Zeitpunkt, eine Musterstruktur mit Basisanlagen aus den Profiteuren von Zinssenkungen und aktuell reüssierenden Branchen und Sektoren zu kreieren. Je näher wir an den Beginn der Zinssenkungen kommen, sollte diese Schritt für Schritt in Zielrichtung adjustiert werden. Beharrlichkeit und Entschlossenheit sind hier die wichtigsten Schlüssel zum Erfolg.
Chancen für verzinsliche Wertpapiere
Neben dem aktuellen Zins eröffnen sich in Phasen sinkender Zinsen Kurschancen für verzinsliche Wertpapiere. Die Börsenkurse werden im Umfeld fallender Zinsen anziehen. Somit wären bei sinkenden Zinsen neben der verbrieften Zinszahlung auch Kursgewinne möglich. Dies würde den Gesamtdepotwert durch diese Kursgewinne steigen lassen.
Fazit
Sinkende Zinsen bergen eine Fülle von Chancen für Aktien und verzinsliche Anlagen. Es gilt nun wachsam zu sein und beherzt zu entscheiden. Zusammenfassung der möglichen Profiteure: Nahrungsmittel, Getränke, Tabak, Körperpflege, Drogerie, Lebensmittel, Gesundheit, verzinsliche Wertpapiere.
Also: Butter bei die Fische!
Von Heiko Löschen Vermögensverwalter der GSP asset management GmbH in Münster
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