Der Schweizer Kapitalmarkt
Der Schweizer Kapital gehört zu den erfolgreichsten Aktienmärkten der Welt - ein Plädoyer für Schweizer Unternehmen von Dr. Patrick Cettier, Geschäftsführender Partner der Prio Partners GmbH in Zürich/ Schweiz
Der Schweizer Franken: Erfolgsmodell seit 1798
Die Gedanken von vielen Schweizer Investoren kreisen um die Frage, was sie bloß mit ihren Schweizer Franken machen sollen und wo noch eine Rendite zu erzielen wäre. Dabei ist eine starke Währung zu aller erst eine gute Nachricht - oder wer würde gegen Simbabwe Dollar tauschen wollen? So ist der Schweizer Franken seit seiner Einführung als Francs de Swiss im Jahre 1798 eine Erfolgsgeschichte. Die in den letzten Jahren enorm gestiegene Kaufkraft kann dabei indirekt durchaus als Rendite angesehen werden. Natürlich spiegelt sich diese nicht im Portfoliokontext von Schweizer Referenzportfolien und in den jährlichen Beratergesprächen wider - aber sie ist dennoch real. Mit der deutlichen Aufwertung des Schweizer Franken können beispielsweise attraktive Anlageobjekte im Ausland relativ günstig aufgekauft werden.
Gute Nachricht für Investoren: Schweizer Wirtschaftskraft
Aber man muss hier nicht nur in die Ferne schweifen: Der heimische Kapitalmarkt bietet eine enorme Dichte von Qualitätsunternehmen und Weltmarktführern: Angefangen bei so bekannten Namen wie Nestlé, Roche und Novartis oder «Hidden Champions» wie Givaudan, VAT oder den Jungfraubahnen. Die hohen Lohnkosten am Werkplatz Schweiz und der starke Franken zwingen Schweizer Unternehmen jeglicher Couleur zu Effizienz, Agilität und Innovation. Nicht jedem Unternehmen gelingt dieser Kraftakt, jedoch scheint es in der Gesamtheit aller Schweizer Unternehmen gut zu funktionieren. So bleibt die Schweiz in vielen Bereichen am oberen Ende der Wertschöpfungskette führend.
Und das sind gute Nachrichten für Investoren. So hat der Schweizer Aktienindex SPI über die letzten 20 Jahre eine durchschnittliche, jährliche Rendite von rund zehn Prozent erwirtschaftet und gehört damit zu den weltweit attraktivsten Aktienmärkten. Die 20 grössten Unternehmen der Schweiz, die im Schweizer Aktienindex SMI zusammengefasst sind, erwirtschafteten im abgelaufenen Geschäftsjahr gesamthaft einen Umsatz von 530 Milliarden Schweizer Franken und einen Gewinn von 57 Milliarden Franken. Dies entspricht einer durchschnittlichen Nettomarge von 10.7 Prozent. Die Chancen stehen aus heutiger Perspektive nicht schlecht, dass diese beeindruckende Wirtschaftsleistung zukünftig sogar gesteigert wird. Es spricht vieles für eine positive Sicht auf die zukünftige Entwicklung des Schweizer Kapitalmarkts. Entsprechend sollten Schweizer Unternehmen ein wesentlicher Portfoliobestandteil sein.
An Bewährtem festhalten
Für das heutige Umfeld kann natürlich argumentiert werden, dass Aktien im Allgemeinen und Schweizer Titel im Besonderen hoch bewertet sind. Dem könnte man entgegenhalten, dass die fundamentale Ertragskraft der Unternehmen unrentablem Bargeld und negativ rentierenden Anleihen haushoch überlegen ist. Auf lange Sicht ist diese Annahme noch wahrscheinlicher. Die Frage der Umsetzung und des Timings ist dabei eine separate Fragestellung. Es gilt Vorsicht vor Nachsicht und für langfristig orientierte Anleger an Bewährtem festzuhalten - und dies sind und bleiben unter anderem gut geführte Schweizer Unternehmen.
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