Aktie im Fokus: Seagate Technology

Seagate bietet interne und externe Speicherlösungen für feststehende und mobile Computer und digitale Videorecorder sowie Überwachungssysteme an. Bekannt wurde das Unternehmen durch die Entwicklung des ersten 5,25 Zoll-Festplattenlaufwerks (HDD = Hard Disk Drive). 1996 hat Seagate Conner Peripherals übernommen, 2006 Maxtor und 2011 das HDD-Geschäft von Samsung. Der Marktwert des Technologieunternehmens beträgt, bei einem aktuellen Aktienkurs von 42 US-Dollar, insgesamt etwa 12,4 Mrd. US-Dollar.

Seagate hat angekündigt wieder eine Quartalsdividende von 0,63 Dollar je Anteilsschein auszuschütten, was auf eine sehr attraktive Jahresdividende von 2,52 Dollar und damit eine weit überdurchschnittliche Dividendenrendite von knapp sechs Prozent hinausläuft (zum Vergleich liegt die durchschnittliche Dividendenrendite beim S&P 500-Index bei knapp zwei Prozent).

Seagate dürfte Einschätzungen von Experten zu Folge keine Probleme haben, diese hohe Dividendenzahlung beizubehalten, da die Analysten im laufenden Jahr von einem Gewinn pro Aktie von 4,43 Dollar ausgehen, der sich im übernächsten Jahr leicht um vier Prozent erhöhen soll. Das Kursgewinnverhältnis auf der Basis der geschätzten zukünftigen Gewinne des nächsten Fiskaljahres 2018, das für Seagate in der zweiten Jahreshälfte 2017 starten wird, beträgt nur 9,1 und liegt damit nicht nur unter dem KGV der Konkurrenz, sondern auch deutlich unter dem Kursgewinnverhältnis für den S&P 500-Index von etwa 18.

Im 1. Quartal 2017 konnte Seagate mit 1,10 Dollar den bereinigten Gewinn je Aktie im Vergleich zum Vorjahr verfünffachen, was leicht über der Markterwartung von 1,06 Dollar lag. Beim Umsatz patzte das Unternehmen leicht, denn die Erlöse fielen mit 2,67 Mrd. Dollar etwas geringer aus, da die Analysten 2,71 Mrd. Dollar erwartet hatten.

Seagate senkte die Umsatzaussichten für das laufende Quartal leicht auf 2,5 bis 2,6 Mrd. Dollar und den erwarteten Ertrag pro Aktie auf 1,03 Prozent. Der Vorsitzende und CEO des Technologieriesen, Steve Luczo, leitet aus dem Umsatzanstieg von drei Prozent (erstmalig nach acht rückläufigen Quartalsvergleichen) ein Zeichen eines stabilen Nachfrageumfelds und eine Fortsetzung des Trends einer Stabilisierung des Geschäftsmodels ab. Er sieht - vorsichtig optimistisch - bescheidene Umsatzzuwächse im Kalenderjahrjahr 2017.

Die Aktionäre sahen das aber anders, hatten Besseres erwartet oder nahmen möglicherweise nur Gewinne mit, denn die Aktie fiel nach der Bekanntgabe der Geschäftsergebnisse in der nächsten Börsensitzung um 17 Prozent!

Die Haltung von 30 Analysten, die diese Aktie verfolgen, kann als positiv, aber auch leicht vorsichtig eingestuft werden, denn lediglich sieben empfehlen den Anteilsschein zum Kauf (der überwiegende Teil rät zum Halten; zwei Analysten sprechen sich für eine Untergewichtung oder einen Verkauf aus). Die Analysten ordnen der Aktie - mit der niedrigen Börsenbewertung und der sehr attraktiven Dividendenrendite - ein durchschnittliches 12-Monatskursziel von 46,4 Dollar zu, was ein Kurspotenzial von knapp zehn Prozent darstellt.

von Dr. Thomas Heidel, Leitung Research FIDAL AG

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