Aktie im Fokus: Barrick Gold

Mit der Übernahme des kanadischen Konkurrenten Placer Dome in 2006 hat Barrick Gold den US-amerikanischen Konkurrenten Newmont Mining überholt und sich weltweit an die Spitze der Goldproduzenten gesetzt.

Neben Gold werden auch Silber und Kupfer gefördert. Ende 2015 besaß Barrick Gold Goldreserven von knapp 92 Mio. Unzen. Die Gesellschaft besitzt Goldminen in den USA, Kanada, Australien, Argentinien, Chile, Peru, der Dominikanischen Republik, Papua New Guinea, Tansania, Sambia und Saudi-Arabien, wobei die fünf Kernminen in den USA ca. 70 Prozent der Goldproduktion liefern.

Mit der Bekanntgabe der Geschäftsergebnisse des dritten Quartals 2016 konnte Barrick Gold für positive Schlagzeilen sorgen. In diesem Quartal lag die Goldproduktion bei 1,38 Mio. Unzen mit Produktionskosten von 766 Dollar je Unze. Der Umsatz lag mit 2,3 Mrd. US-Dollar zum Vorjahr fast unverändert. Der bereinigte Nettogewinn belief sich nach 131 Mio. US-Dollar im Vorjahr auf 278 Mio. US-Dollar. Der bereinigte Gewinn pro Aktie betrug 24 Cents und lag damit 20 Prozent über den Analystenschätzungen. Der Goldminenbetreiber profitierte von niedrigeren Kosten, einer geringeren Schuldenlast und höheren Goldpreisen.

Zudem wurde das Produktionsziel für das Gesamtjahr erhöht, während die Produktionskosten weiter gesenkt werden sollen. Für das Gesamtjahr 2016 wurde das Produktionsziel auf 5,25 bis 5,55 Mio. Unzen Gold festgesetzt, bei Produktionskosten von 740 bis 775 US-Dollar je Unze Gold.

Der Branchenverband World Gold Council rechnet mit einer Steigerung der Goldnachfrage zum Jahresende aufgrund des kommenden Weihnachtsgeschäfts und der anhaltend starken Investorennachfrage, aufgrund des relativ niedrigen Goldpreises. Die jährliche Dividende ist bei Barrick Gold mit aktuell acht Cents (0,6 Prozent p. a.) eher zu vernachlässigen. Beim gegenwärtigen Aktienkurs von knapp 15 Dollar beträgt der Marktwert des Unternehmens ca. 17,5 Mrd. US-Dollar.

Da für das Gesamtjahr 2016 ein Gewinn pro Aktie von 68 Cents erwartet wird, beträgt das Kursgewinnverhältnis (KGV) 22. Für 2017 wird allerdings eine deutliche Gewinnsteigerung auf einen Dollar erwartet, womit sich das KGV nur noch auf 15 beläuft. Von 27 Analysten wird Barrick Gold 16 Mal als Kauf, 12 Mal als Halten und zwei Mal als Untergewichten bzw. Verkauf eingestuft.

Die Analysten trauen der Aktie im Durchschnitt eine Kursentwicklung in den nächsten 12 Monaten bis 22 Dollar zu: ein Kurspotenzial von fast 50 Prozent. Zu berücksichtigen ist hier allerdings die enorme Schwankungsintensität des Aktienkurses, die Volatilität beträgt ebenfalls 50 Prozent. Sollte tatsächlich die Inflation stärker zunehmen als erwartet, wird sich Gold - wie schon in früheren Zeiten - als guter Schutz vor Kaufkraftverlusten erweisen.

von Dr. Thomas Heidel, Leitung Research FIDAL AG

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