2023 - droht die Finanzkrise 2.0?
Am 8. März erschütterte der Kollaps der Silicon Valley Bank in den USA das Vertrauen in die Banken in den USA. In der Folgewoche erwischte es nach monatelangem Schlingerkurs die Schweizer Credit Suisse.
Gleich einem Paukenschlag unter der Regie der Schweizer Bankenaufsicht übernahm die UBS den Wettbewerber. Eine Reihe von Managementfehlern, Fehlentscheidungen und einer Vielzahl von Verstrickungen in dubiose Geschäfte ließen die Bombe platzen.
Trotz aller Beruhigungsversuche aus der Politik und den Aufsichtsorganen ist die Stimmung gegenüber den Banken extrem angespannt, was die deutlichen Kursverluste beispielsweise bei der Deutschen Bank AG am vergangenen Freitag sichtbar machen.
Droht aktuell eine Finanzkrise wie im Jahr 2007?
Grundsätzlich nicht! In 2007 waren die Banken bei weitem nicht so mit Eigenkapital ausgestattet und überwacht wie heute. Die Risikoüberwachung und -steuerung findet viel strukturierter und professioneller statt. Wenn sich das Vertrauen in die Banken weiter verschlechtert und Panik um sich greift, werden die Staaten sich zur Stützung der Banken verpflichten müssen, um größeren Schaden abzuwenden. Dies ist auch zu erwarten, sollte es wirklich notwendig werden.
Was passiert gerade am Kapitalmarkt?
In den vergangenen Wochen haben Aktienmärkte, insbesondere Bankaktien aufgrund des Vertrauensverlustes stark nachgegeben. Das Geld hat den Weg in vermeintlich sichere Anlagen gesucht und Gold, Kryptowährungen und Staatsanleihen wurden gekauft.
Wie sicher ist mein Geld aktuell?
In Depotkonten verwahrte Wertpapiere gehören der Eigentümerin bzw. dem Eigentümer. Auch im unwahrscheinlichen Fall einer Bankenpleite sind diese Vermögenswerte sicher. Investitionen in Bankaktien oder Bankanleihen sind kritisch zu hinterfragen. Kontoguthaben und Tagesgelder unterliegen pro Bank und pro Kunde bis zu 100.000 Euro der Einlagensicherung.
Welche Anlage ist in Krisenzeiten die sicherste?
Die in den vergangenen Jahren langweilige und ehemals keinen Ertrag bringende Bundesanleihe der Bundesrepublik Deutschland hat sich wieder als sicherer Hafen präsentiert. Bei diesen Wertpapieren ist die Liquidität jederzeit darstellbar und Gelder können zügig angelegt und wieder verfügt werden. Für ein Jahr liegt der Zins aktuell bei gut 2,7 Prozent jährlich.
Wie ist es um die Chancen bestellt?
In jeder Krise steckt auch eine Chance. Genauso verhält es sich meiner Auffassung nach auch aktuell. Seit Jahren wird der "Fear and Greed Index" veröffentlicht. Gier und Furcht der Marktteilnehmer werden hier bewertet. In der vergangenen Woche schlug das Pendel in Richtung "extreme Furcht" aus. Aktuell steht der Index noch auf "Furcht". In der Vergangenheit war die mutige Anlegerin bzw. der mutige Anleger stets gut beraten, in Phasen großer Furcht Aktien zu kaufen.
Was bedeutet das nun?
Die Chancen für Aktien stehen nicht so schlecht wie es sich aktuell anfühlt. Es müssen ja nicht unbedingt Bankaktien sein. Ein wenig Mut gepaart mit Recherche und Fortune sollte dabei helfen in dieser "Krise" langfristig erfolgreiche Entscheidungen zu treffen.
Also: Butter bei die Fische!
von Heiko Löschen Vermögensverwalter der GSP asset management GmbH in Münster
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