GfK: Corona und Inflation belasten Konsumklima
Die anhaltende Gesundheitskrise und die steigenden Preise drücken auf die Verbraucherstimmung in Deutschland.
Die Konsumforscher der GfK ermittelten für September einen Rückgang ihres Indikators zum Konsumklima auf minus 1,2 Zähler von revidiert minus 0,4 (vorläufig: minus 0,3) Punkte im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten einen Rückgang auf minus 0,8 Punkte prognostiziert.
"Deutlich steigende Inzidenzen, ein Nachlassen der Impfdynamik sowie die Diskussionen darüber, wie künftig mit ungeimpften Personen umgegangen werden soll, haben die Konsumenten spürbar verunsichert", sagte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. "Sie befürchten, dass Beschränkungen sogar wieder verschärft werden könnten. Dies drückt derzeit offenbar auf die Konsumstimmung."
Hinzu komme, dass das Thema Inflation plötzlich wieder eine Rolle in der Diskussion um die wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland spiele. Im Juli kletterten die Lebenshaltungskosten um 3,8 Prozent zum Vorjahresmonat. Eine höhere Preissteigerungsrate gab es zuletzt im Dezember 1993. "Seit Mitte dieses Jahres steigen die Preise rasant. Erfahrungsgemäß wirkt sich dies dämpfend auf die Konsumlaune aus", sagte Bürkl.
Im August musste die Konjunkturerwartung zum zweiten Mal in Folge Einbußen hinnehmen. Mit einem Verlust von 13,8 Zählern sinkt der Indikator auf 40,8 Punkte. Trotz dieses Rückgangs weise der Wert nach wie vor ein überaus hohes Niveau auf, fügte die GfK hinzu.
Im Gegensatz zu den Konjunkturerwartungen behaupteten die Einkommensaussichten ihr gutes Niveau. Der entsprechende Indikator gewinnt sogar leicht hinzu mit einem Plus von 1,5 auf 30,5 Punkte.
Die Anschaffungsneigung konnte aber nicht von den leicht steigenden Einkommensaussichten profitieren. Der Indikator verliert 4,5 Punkte und rutscht auf 10,3.
FRANKFURT (Dow Jones)
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Bildquellen: GfK