GfK-Konsumklima steigt überraschend
Die Stimmung der deutschen Verbraucher hat sich entgegen den Erwartungen wieder verbessert.
Die Konsumforscher der GfK ermittelten für Februar eine Zunahme ihres Indikators zum Konsumklima auf 9,9 von revidierten 9,7 Punkten im Vormonat. Zunächst hatten sie für Januar nur einen Wert von 9,6 Zählern berichtet, und die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen erwarteten auch für Februar lediglich diesen Wert.
"Die Verbraucherstimmung in Deutschland zeigt sich zu Jahresbeginn wieder etwas optimistischer", erklärten die Konsumforscher. Vor allem ein Anstieg der Einkommenserwartung und der Anschaffungsneigung zu Beginn dieses Jahres sorge dafür, dass das Konsumklima wieder zulegen könne.
"Eine erste Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China sorgt auch in Deutschland für Erleichterung", konstatierte GfK-Experte Rolf Bürkl. Als Exportnation sei gerade Deutschland auf einen freien und ungehinderten Warenaustausch angewiesen. "Der positive Start des Konsumklimas in das Jahr 2020 bestärkt uns in der Einschätzung, dass der private Konsum auch in diesem Jahr eine wichtige Stütze der deutschen Konjunktur sein wird", erklärte er. Für das Gesamtjahr werde ein realer Zuwachs der privaten Konsumausgaben in Deutschland von einem Prozent erwartet.
Konjunkturindikator lässt Talsohle hinter sich
Die Konjunkturaussichten hätten sich nach einem Rückschlag im Monat zuvor im Januar wieder stabilisiert. Der entsprechende Indikator gewann 0,7 auf minus 3,7 Punkte und scheine damit "die Talsohle vom Herbst 2019 zunächst hinter sich zu lassen". Die Handelseinigung habe ein weiteres Absinken des Indikators verhindert, und zudem verstärkten sich die Signale, dass es nicht zu einer Rezession komme und sich die Konjunktur in Deutschland stabilisiere.
Unter dem Eindruck der stabileren Konjunkturaussichten hätten auch die Einkommenserwartungen der Verbraucher deutlich hinzugewonnen. Mit einem Plus von 9,6 auf 44,6 Zähler seien die Verluste des Indikators aus dem Vormonat fast vollständig wettgemacht worden. Nach wie vor profitiere der Einkommensindikator von der überaus guten Beschäftigungslage in Deutschland - allerdings habe deren Dynamik zuletzt spürbar nachgelassen.
Von steigendem Konjunktur- und Einkommensoptimismus profitiere auch die Anschaffungsneigung. Der Indikator kletterte um 3,3 auf 55,5 Punkte und erreichte damit laut GfK den höchsten Wert seit einem Jahr. "Die Konsumlaune bleibt zu Beginn des Jahres 2020 bei den deutschen Verbrauchern ungebrochen", erklärte Bürkl. Anhaltend stabile Beschäftigungsverhältnisse und reale Einkommenszuwächse seien wesentliche Stützen des Indikators. Zusätzliche Impulse erhalte die Konsumneigung durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank.
NÜRNBERG/BERLIN (Dow Jones)
Weitere News
Bildquellen: GfK, Lisa S. / Shutterstock.com