VDMA senkt Produktionsprognose für 2025 deutlich

16.09.25 14:11 Uhr

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Von Hans Bentzien

DOW JONES--Der Branchenverband VDMA hat seine Prognose für die Produktion im Maschinen- und Anlagenbau Deutschlands für das laufende Jahr deutlich gesenkt und erwartet für das nächste Jahr bestenfalls ein minimales Wachstum. Wie der VDMA anlässlich des 15. Deutschen Maschinenbau-Gipfels mitteilte, rechnet er für 2025 nun mit einem Produktionsrückgang um 5 Prozent, nachdem bisher ein Minus von nur 2 Prozent vorausgesagt worden war. Für 2026 wird ein Produktionszuwachs von 1 Prozent prognostiziert.

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VDMA-Präsident Bertram Kawlath ging mit der Politik hart ins Gericht. "Die Unternehmen sind wütend über Reformen, die versprochen, aber nicht schnell genug umgesetzt werden. Über Handelskriege, die auf dem Rücken der Betriebe ausgetragen werden. Über Regulierungen, die in erster Linie zu ausufernder Bürokratie führen und vielfach von industriellen Mittelständlern gar nicht erfüllt werden können", sagte er.

Die Dynamik des Produktionsrückgangs hatte sich zuletzt verstärkt: Im ersten Halbjahr insgesamt sank der Output real um 4,5 Prozent, im zweiten Quartal um 4,9 Prozent. "Immerhin gibt es erste Hoffnungsschimmer im Auftragseingang. Von Januar bis einschließlich Juli kamen real 2 Prozent mehr Bestellungen in die Bücher", sagte Kawlath. Allerdings waren die technischen Kapazitäten im Juli nur zu 77,6 Prozent im Branchendurchschnitt ausgelastet - "das ist deutlich zu wenig", betonte der VDMA-Präsident.

Die Prognose eines leichten Produktionsanstiegs im nächsten Jahr steht unter dem Vorbehalt, dass der von der Politik angekündigte "Herbst der Reformen" tatsächlich Wirkung zeigt. "Der Standort Deutschland hat ein großes Kostenproblem: Bürokratie, Steuern, Lohnnebenkosten, Energie - überall muss angesetzt werden", forderte Kawlath. Ein Sozialstaat, dessen Abgabenquote immer mehr in Richtung 50 Prozent steuere, sei nicht haltbar.

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Der VDMA-Präsident forderte darüber hinaus einen stärkeren Schutz der deutschen Industrie vor chinesischer Konkurrenz. China sei zum größten globalen Wettbewerber im Maschinen- und Anlagenbau aufgestiegen - weil chinesische Unternehmen enorm aufgeholt hätten, aber auch, weil sie vom chinesischen Staat unfair subventioniert würden. "Wo bleibt die politische Antwort, wo bleibt eine China-Strategie der neuen Bundesregierung?", fragte Kawlath.

Bundesregierung und EU müssen Kawlath zufolge außerdem den USA deutlich machen, dass deutsche Maschinen die amerikanische Produktion und den Export ermöglichten und daher von Strafzöllen auszunehmen seien. Nach seiner Aussage unterliegen rund 40 Prozent der Maschinenimporte aus der EU in die USA nun einem Zoll von 50 Prozent auf den Metallanteil des Produkts.

Er sagte: "Das führt für unsere Unternehmen zu zwei gravierenden Problemen: Zum einen wird die Liste von den US-Behörden alle vier Monate überprüft und kann jederzeit erweitert werden - eine tickende Zeitbombe für unsere Branche." Die durch den Zolldeal erhoffte Planungssicherheit für künftige Geschäfte sei damit faktisch aufgehoben.

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Zum anderen bestehe die größte Herausforderung für die Unternehmen nun darin, den Metallanteil zu berechnen und zu belegen sowie die Herkunft des eingesetzten Stahls und Aluminiums nachzuverfolgen. "Für viele Firmen ist das schlicht nicht möglich, da sie zahlreiche Zulieferer haben und diese solche Detaildaten teilweise nicht bereitstellen", sagte er. Im schlimmsten Fall drohe nun 200 Prozent Zoll auf das gesamte Produkt. "Deshalb stoppen einige Unternehmen ihre Exporte - das Risiko ist schlicht zu hoch."

Der VDMA vertritt 3.600 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus.

Kontakt: hans.bentzienqdowjones.com

DJG/hab/apo

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