Varta wehrt sich

Chinesische Kopien: So geht Varta gegen die Patentverletzungen vor

05.02.20 18:20 Uhr

Chinesische Kopien: So geht Varta gegen die Patentverletzungen vor | finanzen.net

Die Varta-Aktie konnte im vergangenen Jahr kräftig zulegen, wurde zum Jahresende bzw. zum Start ins neue Jahr aber von Negativnachrichten in ihrem Aufschwung gebremst. Im Dezember wurde festgestellt, dass sich chinesische Kopien der aufladbaren Lithium-Zellen, die in kabellosen Kopfhörern eingesetzt werden, in Umlauf befinden.

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• Varta geht rechtlich gegen Patentverletzung vor
• Starke Produktionssteigerung bis 2021
• Weitere Wettbewerbsvorteile durch technische Entwicklung

Die Varta-Aktie konnte im vergangenen Jahr eine beachtliche Rally hinlegen. Während das Papier Anfang 2019 rund 25 Euro kostete, lag es zum Jahresende bei rund 120 Euro und konnte somit einen Zuwachs von mehr als 380 Prozent verbuchen. Doch im Dezember letzten Jahres wurde im Rahmen von Wettbewerbstests bekannt, dass bei mehreren Herstellern kabelloser Kopfhörer chinesische Kopien der Lithium-Zellen von Varta eingesetzt wurden. Während Stimmen laut wurden, Varta könne die Nachfrage aufgrund zu geringer Produktionskapazitäten nicht bedienen, geht das Unternehmen gegen die Patentverletzungen vor und versucht die Vermutungen am Markt zu widerlegen.

Abmahnungen wegen Patentverletzung

Varta lässt sich die Patentverletzungen nicht gefallen. Das Unternehmen besitzt schließlich die erforderlichen Schutzrechte in Europa als auch den USA, China und Japan. Markt&Technik zitiert Varta-CEO Herbert Schein: "Wir werden auf keinen Fall solch grobe Patentverletzungen akzeptieren". "Wenn die Abgemahnten nicht nach Fristende reagieren, werden wir entsprechende einstweilige Verfügungen erwirken", meint er. Er sieht zudem ein Sicherheitsrisiko bei den chinesischen Kopien: Das entscheidende Schutz-Feature, Three-Step-Safety-Mechanismus genannt, welchen alle Varta CoinPower-Zellen besitzen, fehle bei den Kopien. Dieser sorge dafür, dass die Lithium-Zelle bei einem vorliegenden Defekt nicht direkt Feuer fange. Ohne dieses Feature könnte es gerade bei kabellosen Kopfhörern, die im Ohr getragen werden, zu ernsthaften Verletzungen kommen.

Hohe Ziele in Sachen Produktionssteigerung

Neben dem rechtlichen Vorgehen gegen die Unternehmen, die die Kopien auf den Markt brachten, versucht Varta auch der Meinung einiger Marktteilnehmer entgegenzuwirken, dass die Kopien überhaupt erst zum Einsatz kamen, weil Vartas Produktionskapazitäten zu gering gewesen seien. Das Unternehmen gab bekannt, dass die Produktionskapazitäten für die Lithium-Ionen-Zellen schon bis Ende 2021 bis auf 200 Millionen Stück steigen soll - ursprünglich waren 150 Millionen Zellen ab 2022 geplant. Finanziert werden solle die Produktionssteigerung aus dem Mittelzufluss des operativen Geschäfts, Kundenanzahlungen und mithilfe einer revolvierenden Kreditlinie von mehr als 80 Millionen Euro, die dem Unternehmen zur Verfügung steht. Im Rahmen der Produktionssteigerung sollen an den größten Prouktionsstandorten in Deutschland, in Ellwangen und Nördlingen auch rund 600 neue Stellen geschaffen werden und die Produktion durch Neubauten erweitert werden.

Technische Entwicklung

Den Befürchtungen der Presse, dass Varta aufgrund dieser Geschehnisse womöglich seine führende Position für Lithium-Akkus verlieren könnte, entgegnete das Unternehmen des Weiteren mit der Ankündigung die technische Entwicklung der Zellen weiter voranzutreiben. Herbert Schein sprach von einer Lithium-Ionen-Zelle mit einer 15 Prozent höheren Energiedichte, die noch im diesem Jahr auf den Markt kommen soll.

Mithilfe dieser drei Maßnahmen, dem rechtlichen Vorgehen gegen die Verletzung von Patenten, der starken Produktionssteigerung in den kommenden Jahren und der schnellen technischen Weiterentwicklung der Produkte, will das Unternehmen seinen Wettbewerbsvorteil weiter ausbauen. "Wir streben in diesem Jahr einen weltweiten Marktanteil von über 50 Prozent bei True Wireless Headsets an", hob Schein Vartas Ziele im Bereich der hochkapazitiven Knopfzellen noch einmal hervor.

Redaktion finanzen.net

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