Zinsen: Noch keine Wachstumseuphorie
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Die Hoffnung auf einen kräftigen Aufschwung in 2021 nehmen wegen der Impfperspektive zu. Die Zinsentwicklung bestätigt diese Aussicht aber noch nicht.
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Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Anlageexperte ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 108,4 % verzeichnet hat (Stand 31.10.2020).
Eine Impfung der Bevölkerung gegen Covid-19 kann der große Game-Changer sein. Wirtschaft und Gesellschaft könnten damit in den Normalzustand zurückfinden, was vom jetzigen Status-quo aus erhebliche Wachstumsimpulse freisetzen würde. Das sollte eigentlich vorab in der Zinsentwicklung abzulesen sein, die die Erwartungen am Kapitalmarkt widerspiegelt. Leider sind bislang keine Effekte zu sehen.
Die Rückkehr der Zuversicht
Die großen Probleme mit der Pandemie sorgen dafür, dass sich Unternehmen, vor allem aus stärker betroffenen Wirtschaftszweigen, mit Investitionen zurückhalten und die Bevölkerung bei ihren Konsumausgaben Vorsicht walten lässt. Schon der Ausblick darauf, dass mit einer weitgehenden Impfung der Bevölkerung im nächsten Jahr ein Ende der schwierigen Phase naht, kann da als "Brustlöser" wirken. Manager und Konsumenten werden zuversichtlicher und fahren in der Hoffnung auf eine bessere Lage die Ausgaben hoch - und das ist dann quasi eine selbsterfüllende Prophezeiung. Denn genau diese Steigerung der Investitionen und des Konsums bewirkt den Aufschwung.
Es tut sich nichts
Ein Vorbote für einen solchen Aufschwung ist üblicherweise die Zinsstruktur. Während die kurzfristigen Zinsen in akuten wirtschaftlichen Schwächephasen erst noch niedrig bleiben, erwartet der Markt bei anziehendem Wachstum künftig höhere, was sich direkt in steigenden langfristigen Zinsen niederschlägt - die Zinsstrukturkurve wird steiler. Eigentlich hätte man erwarten sollen, dass genau dieses Phänomen am Rentenmarkt eintritt. Doch wenn man die US-Zinsstrukturkurve von Ende Oktober, als am Markt gerade wegen steigender Infektionszahlen der Konjunkturblues gesungen wurde, und vom Ende dieser Woche vergleicht, sieht man, dass sie sich fast gar nicht verändert hat.
Fazit zu Zinsen
Das ist definitiv kein positiver Befund für die Wachstumsperspektiven in 2021, allerdings gibt es zwei mögliche Interpretationen. Die negative ist, dass die Anleger am Rentenmarkt im nächsten Jahr noch zu große Pandemie-Bremseffekte sehen, weil es dauert, bis die Bevölkerung durchgeimpft ist. Positiver wäre es hingegen, wenn die "normale" Entwicklung des Zinsgeschehens im Aufschwung im Moment noch durch die massiven Finanzhilfen der Notenbanken verhindert würde. Welche Sichtweise richtig ist, lässt sich noch nicht abschließend beantworten, die Skepsis am Rentenmarkt muss man aber im Blick behalten.Der Autor dieser Kolumne, Holger Steffen, ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der etwa 20 ausgewählte Aktien aus dem deutschen Nebenwerte-Segment enthält. Das Portfolio können Anleger im monatlichen Newsletter zum Value-Stars-Index einsehen.
Über Holger Steffen
Holger Steffen ist einer der erfahrensten Nebenwerte-Experten. Mit dem von ihm mitverantworteten Musterdepot des Anlegerbriefs erzielte er seit Start im Jahr 1999 eine Rendite von 2.066 Prozent, das entspricht einer durchschnittlichen Rendite von 16,2 Prozent pro Jahr (Stand: 31.12.2019).
Der gelernte Diplom-Kaufmann hat als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft der RWTH Aachen gearbeitet. Seit mehr als 15 Jahren ist Steffen in der Finanzbranche aktiv, sein Schwerpunkt liegt in der Unternehmens- und Kapitalmarktanalyse. Der Analyst hat bereits zahlreiche Studien zu deutschen Nebenwerten verfasst und sich als Buchautor betätigt. Der Anlageexperte ist zudem Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 108,4 % verzeichnet hat (Stand 31.10.2020).
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten (§34b WpHG):
Der Autor hält über eine Gesellschaft Geschäftsanteile an der Anlegerbrief Research GmbH, die ein entgeltliches Beratungsmandat für den Value-Stars-Deutschland-Index hat. Darüber hinaus können hinsichtlich der in dieser Finanzanalyse genannten Aktien grundsätzlich folgende Interessenkonflikte vorliegen (zutreffendes gefettet):
- Der Autor oder ein Mitautor halten direkt oder indirekt folgende in diesem Artikel analysierte Aktien: - (keine)
- Der von der Anlegerbrief Research GmbH herausgegebene Börsenbrief "Der Anlegerbrief" hält folgende in diesem Artikel analysierte Aktien in seinen Modellportfolios: - (keine)
- In einem Zertifikat auf den Value-Stars-Deutschland-Index (ISIN DE000LS8VSD9) sind folgende in diesem Artikel analysierte Aktien enthalten: - (keine)
Weitere Hinweise:
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus. Die finanzen.net GmbH unterhält geschäftliche Verbindungen zur Anlegerbrief Research GmbH, dem Berater des Referenzportfolios, und partizipiert an den Einnahmen aus der Verwaltungsgebühr und der erfolgsabhängigen Gebühr des Endlos-Zertifikats auf den Value-Stars-Deutschland-Index (WKN LS8VSD).