Öl: Ein wichtiges Lebenszeichen
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Mit einem deutlichen Preisanstieg kam zuletzt ein Lebenszeichen vom Ölmarkt. Im Blickpunkt stehen jetzt besonders die Reaktionen auf der Angebotsseite.
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Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Anlageexperte ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 153,8 % verzeichnet hat (Stand 30.11.2020).
Bei der Beurteilung, ob die sich die globale Konjunktur trotz der aktuellen Pandemiewelle in Europa und Nordamerika weiter robust entwickelt, bleibt der Ölpreis ein wichtiger Gradmesser. Und die Signale vom Schmiermittel der Weltwirtschaft fallen durchaus hoffnungsvoll aus, die Notierung hat gerade ein neues Post-Crash-Hoch erklommen. Und das scheint nicht in erster Linie auf ein geringes Angebot zurückzuführen sein. Ob der Aufschwung nachhaltig ausfällt, ist trotzdem ungewiss.
Nachfrageeinbruch - und Stabilisierung
Ursprünglich war die US Energy Information Administration mal davon ausgegangen, dass der Ölverbrauch im laufenden Jahr auf mehr als 101 Mio. Barrel pro Tag (mb/d) steigt - so die Aussichten vor Beginn der Pandemie. Dann haben sich die Perspektiven verdüstert, so dass inzwischen ein Einbruch um mehr als 8 % zum Vorjahr erwartet wird. Die gute Nachricht: In jüngster Zeit haben sich die Perspektiven aus Sicht der EIA zumindest nicht weiter verdüstert. Die Nachfrage wird seit längerem knapp unter 93 mb/d gesehen, zuletzt wurde die Schätzgröße sogar etwas nach oben revidiert.
Bald deutlich mehr Angebot?
Nachfrageseitig ist damit eine gewisse Stabilität eingekehrt. Das gilt mit Einschränkung auch für die Angebotsseite. In den USA war die Zahl der aktiven Ölbohrlöcher in der Krise massiv eingebrochen, in den letzten Monaten hat sie sich dann langsam erholt. Die Tagesförderung hat vom Tief wieder um mehr als 10 % zugelegt, ist aber mit 11 mb/d noch weit vom Vorkrisenhoch bei 13,1 mb/d entfernt. Ob das schnell erreicht wird, ist fraglich, denn die Investitionen im Sektor sind eingebrochen. Deutlich mehr Angebot könnte stattdessen von der OPEC und Partnern kommen. In dieser Woche gab es Berichte, dass es Streit zwischen den Förderländern wegen der aktuellen Produktionsquoten gibt. Die Vereinigten Arabischen Emirate fühlen sich wohl benachteiligt und haben angedroht, aus dem Kartell auszuscheren.
Fazit zu Öl
Sollte die Disziplin der OPEC bröckeln, dürfte das den Ölpreis erneut belasten - und damit auch die Produktionsaktivitäten in den USA. Die gute Nachricht ist aber, dass der Markt nachfrageseitig inzwischen relativ stabil wirkt, das deutet auf eine halbwegs robuste Konjunktur hin. Je nachdem, wie die OPEC agiert, erwarten wir für die nächsten Monate entweder eine Seitwärtsbewegung oder sogar eine Fortsetzung des jüngsten Aufwärtstrends. Beides wäre für den Aktienmarkt nicht das Schlechteste.Der Autor dieser Kolumne, Holger Steffen, ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der etwa 20 ausgewählte Aktien aus dem deutschen Nebenwerte-Segment enthält. Das Portfolio können Anleger im monatlichen Newsletter zum Value-Stars-Index einsehen.
Über Holger Steffen
Holger Steffen ist einer der erfahrensten Nebenwerte-Experten. Mit dem von ihm mitverantworteten Musterdepot des Anlegerbriefs erzielte er seit Start im Jahr 1999 eine Rendite von 2.066 Prozent, das entspricht einer durchschnittlichen Rendite von 16,2 Prozent pro Jahr (Stand: 31.12.2019).
Der gelernte Diplom-Kaufmann hat als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft der RWTH Aachen gearbeitet. Seit mehr als 15 Jahren ist Steffen in der Finanzbranche aktiv, sein Schwerpunkt liegt in der Unternehmens- und Kapitalmarktanalyse. Der Analyst hat bereits zahlreiche Studien zu deutschen Nebenwerten verfasst und sich als Buchautor betätigt. Der Anlageexperte ist zudem Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 153,8 % verzeichnet hat (Stand 30.11.2020).
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten (§34b WpHG):
Der Autor hält über eine Gesellschaft Geschäftsanteile an der Anlegerbrief Research GmbH, die ein entgeltliches Beratungsmandat für den Value-Stars-Deutschland-Index hat. Darüber hinaus können hinsichtlich der in dieser Finanzanalyse genannten Aktien grundsätzlich folgende Interessenkonflikte vorliegen (zutreffendes gefettet):
- Der Autor oder ein Mitautor halten direkt oder indirekt folgende in diesem Artikel analysierte Aktien: - (keine)
- Der von der Anlegerbrief Research GmbH herausgegebene Börsenbrief "Der Anlegerbrief" hält folgende in diesem Artikel analysierte Aktien in seinen Modellportfolios: - (keine)
- In einem Zertifikat auf den Value-Stars-Deutschland-Index (ISIN DE000LS8VSD9) sind folgende in diesem Artikel analysierte Aktien enthalten: - (keine)
Weitere Hinweise:
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus. Die finanzen.net GmbH unterhält geschäftliche Verbindungen zur Anlegerbrief Research GmbH, dem Berater des Referenzportfolios, und partizipiert an den Einnahmen aus der Verwaltungsgebühr und der erfolgsabhängigen Gebühr des Endlos-Zertifikats auf den Value-Stars-Deutschland-Index (WKN LS8VSD).