DAX: Weitere Rekordjagd alternativlos
Im Prinzip ist die aktuelle DAX-Konsolidierung schon Anfang Oktober gestartet. Auch, wenn es mit einer Jahresendrally vielleicht nicht mehr klappt, sind die weiteren Aussichten positiv.
Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Anlageexperte ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 105,2% verzeichnet hat (Stand: 8.12.2017).
Kurzfristig ist aktuell schwer zu sagen, ob die DAX-Konsolidierung noch ein oder zwei Schleifen dreht, um die Anleger zu verunsichern und die Marktstruktur final zu bereinigen. Mittelfristig hingegen scheint gerade hier in Europa weiter kein Weg an Aktien vorbei zu gehen. Anleihen dürften wegen der EZB-Aktivitäten ein gefährliches Pflaster sein, und auch der gesamtwirtschaftliche Trend spricht für Eigenkapitaltitel.
Risikofaktor für Anleihen
In dieser Woche steht die EZB wieder im Fokus des Anlegerinteresses. Dabei sind von der Notenbank kaum Neuigkeiten zu erwarten, denn die Strategie für 2018 ist bereits zuvor festgelegt worden. Die Anleihenkäufe werden ab dem Jahresanfang zunächst einmal halbiert, der Leitzins bleibt aber vorerst auf der Nullmarke. Die Währungshüter versuchen damit den Einstieg in eine leichte Straffung der Geldpolitik, bleiben aber vorsichtig. Dementsprechend dürfte es auf der Sitzung am Donnerstag keinen Aufreger geben. Für Anleihen in Europa birgt die Politik ein gewisses Kursrisiko, wenn die EZB ihr Kaufvolumen deutlich zurückfährt. Die Ankündigung hat bislang zwar keine Antizipationseffekte bewirkt, die Anleihenkurse in Deutschland sind in den letzten Monaten im Trend sogar gestiegen - das muss sich in 2018 aber nicht fortsetzen.
Dynamik setzt sich fort
Denn der wirtschaftliche Aufwärtstrend in Europa ist inzwischen durchaus dynamisch, wie die Industrie-Einkaufsmanagerindizes in dieser Woche unterstrichen haben. Der Wert für Deutschland ist auf den höchsten Stand seit Februar 2011 gestiegen, und auch in der Eurozone ging es erneut deutlich nach oben. Untermauert wird das Szenario von einem weiteren Anstieg des deutschen IFO-Index auf einen neuen Rekord, wobei vor allem die Erwartungskomponente treibt, was positiv zu werten ist.
Fazit zum DAX
Die Wirtschaft brummt, doch es gibt weiter keine Anzeichen für eine Überhitzung oder einen deutlichen Inflationsanstieg. Was für die EZB ein Problem darstellt, ist für Aktien ein starkes Kaufargument. Zumal Anleihen in Europa im nächsten Jahr tendenziell unter Druck geraten könnten, wenn die Notenbank die beschlossene Reduktion des Kaufvolumens umsetzt.
Wer neben dem DAX auch Nebenwerte im Fokus hat, kann einen Blick auf den Value-Stars-Deutschland-Index werfen, der ausschließlich in Nebenwerte investiert und per 8.12.2017 eine Jahresperformance von 28 % erzielt hat, während der DAX bei 14,6 % liegt. Seit Auflage im Dezember 2013 beträgt der Kurszuwachs des Value-Stars-Deutschland-Index 105,2 % (DAX: 38,6 %). Der Autor dieser Kolumne, Holger Steffen, ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index
Hinweis: Die finanzen.net GmbH unterhält geschäftliche Verbindungen zur Anlegerbrief Research GmbH, dem Berater des Referenzportfolios, und partizipiert an den Einnahmen aus der Verwaltungsgebühr und der erfolgsabhängigen Gebühr des Endlos-Zertifikats auf den Value-Stars-Deutschland-Index (WKN LS8VSD).