ifo-Institut gegen Helikoptergeld wie in den USA
Das ifo-Institut hat die in den USA geplanten Direktzahlungen an die Bürger für Deutschland abgelehnt.
"In den USA gibt es kein System der Grundsicherung wie etwa in Deutschland", sagte Institutspräsident Clemens Fuest. Unterstützung gebe es für Menschen mit niedrigen Einkommen vor allem, wenn sie arbeiten. "Genau das wird jetzt aber krisenbedingt massiv eingeschränkt", erklärte Fuest.
Deshalb sei es in den USA sinnvoll, Schecks an Haushalte zu verschicken. "Nicht aber in Deutschland", so der Ökonom. "Bei uns arbeiten die automatischen Stabilisatoren wie Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld." Das löse allerdings nicht die Probleme für Freiberufler und Selbständige in Deutschland.
Die öffentlichen Investitionen, die jetzt in den USA angekündigt wurden, würden in der akuten Phase der Krise nicht helfen. Denn sie hätten einen langen Vorlauf und wären nun auch gar nicht umzusetzen. "Sie können aber bei der wirtschaftlichen Erholung nach der Krise helfen, sie sollten jetzt vorbereitet werden", forderte Fuest.
Die Regierung von US-Präsident Donald Trump hatte ein Hilfspaket über eine Billion Dollar angekündigt, um die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise zu lindern. Das Helikoptergeld soll binnen zwei Wochen ausgezahlt werden.
BERLIN (Dow Jones)
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