DAX kann Verluste eindämmen - starkes Wochenplus
Der deutsche Aktienmarkt ging mit einem kleinen Minus aus dem Freitagshandel.
Der DAX stieg mit einem Abschlag in den Handel ein und zeigte sich zuletzt mit 0,7 Prozent schwächer bei 12.480,02 Zählern.
Zuvor hatten Gewinnmitnahmen nach der Kursrally der vergangenen Tage den Index noch stärker belastet. Das Wochenplus beläuft sich demnach auf rund acht Prozent, womit der Großteil der Verluste der überaus schwachen Vorwoche wettgemacht ist.
"Der Jobaufbau in den USA fällt gemessen an den Erwartungen besser aus. Jedoch sollte dies nicht über die noch immer unbefriedigende Gesamtlage hinwegtäuschen", analysierte Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank. "Ja, der Arbeitsplatzaufbau kommt voran, aber eben nur in kleinen Schritten."
Weiter Hoffen auf Biden-Sieg
Die Aussicht auf einen Wahlsieg des demokratischen Präsidentschaftskandidaten Joe Biden hatte die Investoren in dieser Woche in Kauflaune versetzt. Das Ergebnis der US-Wahl steht immer noch nicht fest. Biden ist aber einem Sieg ein weiteres Stück näher gekommen, indem er bei der Auszählung im besonders hart umkämpften Bundesstaat Georgia die Führung übernahm. Obwohl vor der Wahl eine Hängepartie als schlimmstes Szenario für die Märkte gezeichnet wurde, haben sich die Börsen von der politischen Zitterpartie in den USA bisher nicht beirren lassen.
"Womöglich zeigt gerade die gründliche und im wesentlichen friedliche Ausführung der US-Wahl, dass wichtige demokratische Institutionen der USA abseits des umstrittenen Verhaltens des amtierenden US-Präsidenten Donald Trump eben doch funktionieren", begründete der Chefvolkswirt der DekaBank, Ulrich Kater, die Robustheit der Aktienmärkte mitten im US-Wahlchaos. Daneben biete die Aussicht auf einen gespaltenen US-Kongress aus Sicht der Kapitalmärkte die Garantie dafür, dass es nicht zu wirtschaftspolitischen Radikalentscheidungen komme, erklärte Kater.
Berichtssaison geht weiter
Am deutschen Aktienmarkt stand vor dem Wochenende die Allianz mit Quartalszahlen im Blick. Der Versicherer konnte den Gewinn im Sommer trotz der Corona-Krise überraschend steigern. Unter dem Strich stand ein Überschuss von fast 2,1 Milliarden Euro und damit rund sechs Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Die Aktien der Deutsche Telekom rückten nach Zahlen der US-Tochter T-Mobile in den Fokus.
Wegen einer gesenkten Umsatzwachstumsprognose von 1&1 Drillisch musste auch der Mutterkonzern United Internet seine Erlösziele reduzieren.
Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall wagt nach einer Erholung im Autogeschäft im dritten Quartal unterdessen wieder eine Prognose für seine Automotive-Sparte. Rheinmetall rechnet nun mit einem positiven operativen Jahresergebnis von 10 bis 20 Millionen Euro. Bislang war ein Jahresergebnis zwischen minus 30 Millionen Euro und dem Erreichen der Gewinnschwelle angepeilt worden.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX
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