US-Neuinfektionen steigen

US-Börsen schließen tiefrot: Dow Jones verteidigt 25.000-Punkte-Marke letztlich knapp

26.06.20 22:02 Uhr

US-Börsen schließen tiefrot: Dow Jones verteidigt 25.000-Punkte-Marke letztlich knapp | finanzen.net

Die Furcht der Anleger vor einer zweiten Infektionswelle mit dem Corona-Virus war am Freitag an den US-Börsen deutlich zu spüren.

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Der Dow Jones fiel im Handelsverlauf zeitweise unter die Marke von 25.000 Punkten und markierte ein Tagestief bei 24.971,03 Punkten (-3,0 Prozent). Zum Handelsende konnte er sich nur knapp über die runde Marke retten und ging bei 25.015,55 Zählern 2,84 Prozent schwächer ins Wochenende.

Am Donnerstag hatte eine Lockung der Bankenregulierung gemäß Volcker Rule für kräftige Aufschläge der Branchenwerte gesorgt, im Sog ging es dann auch für den Gesamtmarkt nach oben. Daneben hatten Hoffnungen, dass das Tal für die Weltkonjunktur angesichts umfangreicher Hilfspakete und zunehmender Lockerungen virusbedingter Beschränkungen in den einzelnen Ländern nicht ganz so tief werden wird, die Kurse angetrieben.

Inzwischen jedoch ist die Furcht vor einer zweiten Virus-Welle wieder präsenter. In den vergangenen Tagen war die Zahl der Corona-Neuinfektionen in den Vereinigten Staaten rasant nach oben geschnellt. Die Johns-Hopkins-Universität meldete am Donnerstag rund 40.000 neue Fälle. Noch vor zwei Wochen lag die Zahl der täglich gemeldeten Infektionsfälle in den USA bei etwas mehr als der Hälfte. Konjunkturseitig waren die Daten zudem durchwachsen. Zwar erholten sich die Konsumausgaben im Mai kräftig, aber dennoch nicht ganz so deutlich wie erwartet. Auch enttäuschte das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima für den Monat Juni etwas.

Marktanalyst Edward Moya vom Broker Oanda sieht eine wachsende Gefahr, dass sich die US-Wirtschaft nicht ganz so rasant erholt, wie dies durch bisherige Wirtschaftsdaten nach den allmählichen Lockerungen signalisiert worden war. Insbesondere neue, zumindest regionale Lockdowns könnten eine v-förmige Erholung ausbremsen. Just an diesem Tag etwa ordnete der Gouverneur von Texas wegen der Corona-Gefahren die Schließung von Bars und Kneipen an. Dabei war die Wette auf ein schnelles Wiederaufleben der Wirtschaft plus die Stimuli durch die Notenbanken und Regierungen zuletzt der wichtigste Treiber der Kurserholung an den Börsen gewesen.

Bankenbranche nach Fed-Stresstest im Fokus

Unter den Branchen stand am Freitag vor allem der Bankensektor im Fokus: Nachdem die Aktien der US-Großbanken am Vortag wegen der Lockerung einiger Corona-Beschränkungen deutlich zugelegt hatten, ging es nach dem Stresstest der US-Notenbank vom Vorabend abwärts. Die Fed winkte zwar alle Banken durch und stellte ein durchaus positives Zeugnis aus, machte aber Auflagen: Zur Schonung ihrer Kapitalausstattung dürfen die größten Banken mindestens bis Ende des dritten Quartals keine Dividenden erhöhen oder eigene Aktien zurückkaufen.

Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires / dpa-AFX

Bildquellen: Patrick Poend / Shutterstock.com, Ioana Davies (Drutu) / Shutterstock.com

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