Dow Jones schiebt sich vor Jackson Hole auf grünes Terrain
Die jüngste Entwicklung der Corona-Neuinfektionen in den USA, der Präsidentschaftswahlkampf, das anstehende Notenbankertreffen in Jackson Hole und die Hurrikansaison ließen Dow-Anleger am Mittwoch nur zögerlich zugreifen.
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Während der S&P 500 und NASDAQ Composite am Mittwoch mit Rückenwind positiver Unternehmensnachrichten bei 11.672,05 Punkten ein neues Rekordhoch erzielte, zeigte sich der Dow Jones über lange Strecken des Handelstages nur wenig verändert. Vor allem im späten Handel wagten sich dann jedoch doch noch ein paar Anleger aus der Deckung und sorgten für einen um 0,3 Prozent höheren Schlusstand bei 28.331,92 Punkten.
Frische US-Wirtschaftsdaten
Getragen wurde die Aufwärtsbewegung auch von guten Konjunkturdaten. Die Auftragseingänge für langlebige Wirtschaftsgüter stiegen im Juli überraschend stark um 11,2 Prozent. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs von 5,0 Prozent zum Vormonat gerechnet. Im Juni war nach revidierten Angaben ein Plus von 7,6 Prozent verzeichnet worden.
Etwas gebremst wurde die Kauffreude von der jüngsten Entwicklung der Corona-Neuinfektionen in den USA, die den zweiten Tag in Folge wieder gestiegen ist, aber immer noch unter den Werten der zurückliegenden Wochen lag. Derweil gewann Hurrikan "Laura" an Stärke und bewegt sich auf die US-Bundesstaaten Texas und Louisiana zu.
Zurückhaltung vor Notenbank-Treffen
Alles in allem aber warteten die Investoren vor dem Notenbank-Treffen in Jackson Hole und der Rede des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell am Donnerstag aber eher ab. Portfolio-Manager Thomas Altmann von Vermögensverwalter QC Partners sagte: "Das Risiko, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, ist einfach zu groß." Es wäre nicht das erste Mal, dass eine Jackson-Hole-Rede für nachhaltige Bewegung an den Börsen sorgen könnte.
Es wird erwartet, dass Powell am Donnerstag eine Kursänderung im Umgang der Federal Reserve mit der Inflation signalisiert. Die Deutsche Bank rechnet mit der Veröffentlichung neuer konkreter Leitlinien allerdings erst nach der Fed-Sitzung im September. "Als zentrale Neuerung könnte die Fed zukünftig über den gesamten Konjunkturzyklus eine durchschnittliche Inflation von zwei Prozent anstreben, anstatt wie bisher zu versuchen, die aktuelle Inflation um diesen Zielwert zu halten", sagte Ulrich Stephan, Anlagestratege des Hauses. "Da die US-Inflationsrate über die vergangenen zehn Jahre bei 1,6 Prozent lag, würde dies eine langfristig lockere Geldpolitik implizieren", ergänzte er.
Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires / dpa-AFX
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