US-Börsen bremsen aus

Kaufsignal nicht von Dauer: DAX kann Gewinne nicht verteidigen

25.08.20 17:38 Uhr

Kaufsignal nicht von Dauer: DAX kann Gewinne nicht verteidigen | finanzen.net

Der deutsche Aktienmarkt ging letztlich leichter aus der Dienstagssitzung.

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Der DAX gewann bereits zur Startglocke hinzu und übersprang zwischernzeitlich die Marke von 13.200 Zählern. Die Gewinne schmolzen am Nachmittag jedoch dahin und der deutsche Leitindex musste letztlich ein Minus von 0,04 Prozent auf 13.061,62 Punkte hinnehmen.

Bis zum Handelsstart in den USA gesellten sich in Frankfurt zu den Hoffnungen auf medizinische Erfolge im Kampf gegen das Coronavirus noch vage Entspannungssignale im US-chinesischen Handelskonflikt hinzu. Allerdings verließ die Anleger dann der Mut, als es an den New Yorker Börsen nicht mehr weiter half, dass Peking und Washington an der Umsetzung des vor mehr als einem halben Jahr getroffenen Abkommens über die erste Phase zur Lösung ihres Handelsstreits festhalten.

Zum DAX hieß es, der Anstieg über den Widerstandsbereich bei 13.000 bis 13.100 habe ein neues Kaufsignal erzeugt. Das nächste Ziel liege nun beim Julihoch von 13.314 Punkten. Der Rekordkurs der Wall Street deute aber daraufhin, dass auch der DAX mittelfristig sein Allzeithoch vom Februar bei knapp 13.800 wieder anlaufen könnte.

US-chinesischer Handelsstreit entspannt sich

Trotz bestehender Spannungen halten die USA und China an der Umsetzung ihres vor mehr als einem halben Jahr getroffenen Abkommens über die erste Phase zur Lösung ihres Handelskrieges fest. Nach einem Telefongespräch zwischen dem US-Handelsbeauftragten Robert Lighthizer und Finanzminister Steven Mnuchin mit Chinas Vizepremier Liu He in der Nacht zum Dienstag hieß es in Washington, dass beide Seiten "Fortschritte" sähen. Die chinesische Seite sprach von einem "konstruktiven Dialog".

"Der Phase-1-Deal ist auf Kurs", konstatierte Marktanalyst Thomas Altmann von QC Partners. Offensichtlich seien die USA mit den gestiegenen chinesischen Bestellungen für US-Produkte zufrieden. Von dem aus Washington regelmäßig angedrohten Ausstieg aus dem vorläufigen Handelsabkommen sei keine Rede mehr. "Bei aller Euphorie sollten die Anleger aber eines nicht vergessen. Das bestehende Abkommen ist eher ein Waffenstillstand als ein Handelsabkommen. Der Großteil der Zölle ist weiterhin in Kraft", warnte Altmann.

ifo ohne Impulse für DAX

Die Aussichten für die deutsche Konjunktur werden nach dem drastischen Einbruch in der Corona-Krise zunehmend besser. So hat sich die Stimmung in den Unternehmen im August weiter aufgehellt. Das ifo Geschäftsklima stieg gegenüber Juli um 2,2 Punkte auf 92,6 Zähler, während Analysten mit einem geringeren Wachstum gerechnet hatten. Dies war der vierte Anstieg in Folge, nach einem historischen Einbruch in der Corona-Krise. "Die deutsche Wirtschaft ist auf Erholungskurs", kommentierte ifo-Präsident Clemens Fuest. Der DAX bewegte sich nach Bekanntgabe der Daten kaum.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag

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