IWF warnt vor vorschneller Einstellung von Corona-Hilfen
Eine vorschnelle Einstellung von Corona-Hilfen könnte nach Ansicht des Internationalen Währungsfonds (IWF) zu einer Welle von Pleiten und zu hoher Arbeitslosigkeit führen.
Firmen und Arbeitnehmer bräuchten wegen der Corona-Krise weiter Unterstützung, erklärte IWF-Chefin Kristalina Georgiewa am Mittwoch vor Journalisten. Ein übereilter Stopp der bisherigen Hilfen der Geld- und Fiskalpolitik sei mit Blick auf die Entwicklung der Weltwirtschaft derzeit ihre "größte Sorge", sagte Georgiewa.
Die Hilfsmaßnahmen seien noch "für einige Zeit" nötig, um "die wirtschaftliche und finanzielle Stabilität" zu gewährleisten. "Wer den Stecker zu früh zieht, riskiert schweren selbstverschuldeten Schaden", warnte Georgiewa. Der IWF erwartet für 2020 infolge der Corona-Pandemie ein Schrumpfen der Weltwirtschaft um 4,4 Prozent.
Georgiewa mahnte allerdings, Staaten müssten mittelfristig auch handeln, um ihre Schulden nach der Krise wieder unter Kontrolle zu bringen. Die öffentliche Verschuldung dürfte nach IWF-Daten 2021 auf ein Rekordhoch von fast 100 Prozent der jährlichen weltweiten Wirtschaftsleistung (BIP) steigen.
In den USA, der größten Volkswirtschaft der Welt, ist ein Großteil der Corona-Hilfen aus den Konjunkturpaketen im März, darunter ein erhöhtes Arbeitslosengeld und Unterstützung für kleine und mittlere Firmen, inzwischen ausgelaufen. Die Verhandlungen um ein weiteres Paket stecken seit Monaten in der Sackgasse. Eine Einigung vor der US-Wahl am 3. November schien zunehmend unwahrscheinlich.
WASHINGTON (dpa-AFX)
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