Unterschiedliche Strategien

REIT-Investment: Darum hat sich Warren Buffett gegen Realty Income entschieden

09.05.22 22:12 Uhr

REIT-Investment: Darum hat sich Warren Buffett gegen Realty Income entschieden | finanzen.net

Schon seit dem zweiten Quartal 2017 investiert Börsenlegende Warren Buffett in den Real Estate Investment Trust (REIT) STORE Capital. Dabei kommt immer mal wieder die Frage auf, warum sich der Starinvestor gegen den größeren Player des Immobilienbereichs Realty Income entschied. Dies könnten mögliche Ursachen sein.

Werte in diesem Artikel

• Buffett investiert in STORE Capital seit 2017
• Realty Income offensichtlichere Wahl im REIT-Bereich
• Immobilienfonds zeichnen sich durch unterschiedliche Strategien aus

Das Orakel von Omaha ist bekannt für seine langfristig angelegte Value-Strategie. Dabei sucht der Börsenexperte nach unterbewerteten Unternehmen am Markt, die sich durch ein Alleinstellungsmerkmal von der Konkurrenz abheben und daher langfristig im Wert steigen dürften. Ein weiterer wichtiger Grundsatz von Warren Buffetts extrem erfolgreicher Investmentstrategie liegt darin, in nichts zu investieren, das man als Anleger nicht verstehe. Aus diesem Grund hat es der CEO des Anlagevehikels Berkshire Hathaway bisher auch stets vermieden in Mietobjekte zu investieren.

Investment in STORE Capital

Dennoch wollte der Starinvestor dem Immobiliensektor offenbar doch nicht vollständig fernbleiben. So investierte Buffett im zweiten Quartal 2017 erstmals in den Real Estate Investment Trust (REIT) STORE Capital. Die Anteilsscheine an dem Immobilienfonds hält der Anlageprofi noch immer: am letzten Tag des vierten Quartals 2021 zählten 24.415.168 Aktien zum Portfolio des Berkshire-Chefs, die zum Stichtag einen Wert von 839,88 Millionen US-Dollar besaßen und 0,25 Prozent am Gesamtdepot der Börsenlegende ausmachten.

STORE Capitals Strategie

Dabei spricht einiges für ein Investment in STORE Capital. Der REIT umfasst laut Motley Fool Deutschland ein Immobilienportfolio von knapp 2.900 Objekten und spezialisiert sich auf den Erwerb und die Verwaltung von Einzelmieter-Betriebsimmobilien in den USA. Konkret bedeutet das, dass STORE Capital Einzelmietobjekte von Kunden erwirbt und diese anschließend an diese zurückvermietet. Häufig sind das Kunden aus dem Dienstleistungssektor, also Restaurants, Kinos, etc. aber auch Einzelhändler und Industriebetriebe. Auf der anderen Seite sind die Mieter laut Motley Fool Deutschland dazu verpflichtet über eine Vertragslaufzeit von 13,4 Jahren alle mit dem Objekt verbundenen Kosten zu übernehmen. So hat STORE Capital laufende Mieteinnahmen, die außerdem jedes Jahr erhöht werden. Darüber hinaus hat sich der REIT seit dem IPO 2014 zu einem wahren Dividendenaristokraten entwickelt, was Buffett ebenso von dem Immobilienfonds überzeugt haben dürfte.

Realty Income verschmäht

Trotz dieser unterschiedlichen Vorzüge, wirft das Investment Buffetts in STORE Capital immer mal wieder die Frage auf, warum sich die Börsenlegende nicht dazu entschied, in den größeren und bekannteren REIT Realty Income zu investieren. Realty Income verfolgt eine etwas andere Strategie als STORE Capital. So setzt Realty Income laut Wide Alpha darauf, die Kapitalkosten möglichst gering zu halten, indem stets ein sehr hohes Kreditrating angestrebt wird, damit Anlegern eine verlässliche Rendite geliefert werden kann. Schließlich nennt sich der Immobilienfonds selbst auch "The Monthly Dividende Company", also "Das Unternehmen mit monatlicher Dividende". Es werden daher auch nur solche Objekte erworben, die selbst Mieter mit einem guten Rating haben, denen wiederum gute Preise aufgrund der niedrigen Kapitalkosten angeboten werden können.

Was hat nun Warren Buffett dazu bewogen bei STORE Capital zuzuschlagen und Realty Income außen vor zulassen? Den ausschlaggebenden Grund kann natürlich nur der Starinvestor selbst verraten, allerdings vermutet Wide Alpha, dass sich die Entscheidung Buffetts darauf gründet, dass STORE Capital bestrebt ist, in Objekte zu investieren, die überdurchschnittliche hohe Renditen im Vergleich zum Markt generieren. Dies würde dem Unternehmen zu einem Sicherheitspolster verhelfen. Der Berkshire-CEO sei selbst ein großer Verfechter von Sicherheitsmargen, weshalb die Strategie des REITs genau zu seinem Profil passen würde.

Motley Fool-Investmentanalyst Vincent Uhr kann sich daneben vorstellen, dass sich Buffett für STORE Capital als etwas unbekannteres Unternehmen entschieden hat, eben weil es noch nicht den gleichen Bekanntheitsgrad wie Realty Income habe und daher ein höheres Renditepotenzial berge.

Darüber hinaus scheine Buffett in STORE Capital letztlich die besseren Chancen für ein langfristiges Wachstum zu sehen bei gleichzeitig hoher Qualität, "wobei eine Leerstandsquote von 0,5 % zeigt, dass das Management seine Arbeit wirklich gut macht", wie es Uhr in einem Artikel formuliert.

Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Daniel Zuchnik/WireImage, Paul Morigi/Getty Images for Fortune/Time Inc

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