EZB: Banken wollen Kreditstandards im 3. Quartal deutlich straffen
Die Standards für Unternehmenskredite im Euroraum haben sich im zweiten Quartal weniger günstig als erwartet entwickelt.
Wie aus dem aktuellen Quartalsbericht der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, rechnen die Banken zudem für das dritte Quartal mit einer beträchtlichen Straffung der Standards für Unternehmenskredite. Die Politik der EZB ist darauf gerichtet, eine möglichst günstige Kreditversorgung der Unternehmen sicherzustellen. Dazu hat sie den Banken sehr langfristige Kredite mit überaus günstigen Konditionen gegeben.
Nach Mitteilung der EZB haben die Banken des Euroraums ihre Standards bei der Kreditvergabe an Unternehmen im zweiten Quartal 2020 im Zuge der Corona-Pandemie weitgehend unverändert gelassen, während zugleich die Nachfrage nach Unternehmenskrediten stark zunahm. Die Banken selbst hatten bei der vorherigen Umfrage für das zweite Quartal eine spürbare Lockerung der Kreditstandards und einen starken Anstieg der Kreditnachfrage prognostiziert.
Kreditstandards umfassen unter anderem Zinsen, Anforderungen an Sicherheiten, Kreditlaufzeiten und Tilgungsraten. Sie sind bankinterne Richtlinien dafür, welche Art von Krediten eine Bank wünschenswert findet, welche sektorspezifischen und geografischen Prioritäten zu beachten sind, welche Sicherheiten als akzeptabel gelten und welche Voraussetzungen (Bilanzsituation, Einkommenslage, Alter oder Beschäftigungsstatus) ein Kreditnehmer erfüllen muss.
FRANKFURT (Dow Jones)
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