Nanofocus AG: Neue Aufträge in der Pipeline

von Georg Pröbstl, Euro am Sonntag

Das hat doch etwas gedauert. Obwohl sich der deutsche ­Aktienmarkt schon vier Wochen von dem Rücksetzer im Oktober wieder vollständig erholt hatte, kommt die Aktie von Nanofocus erst jetzt in die Gänge. So notiert der Hersteller von optischen 3-D-Systemen zur Analyse und Vermessung von Oberflächen trotz der Kurssteigerungen der vergangenen drei Wochen immer noch zehn Prozent unter dem September-Hoch.

Aber ein solches Zurückliegen nach einer allgemeinen Kurskorrektur ist bei kleinen Nebenwerten wie Nanofocus oft zu beobachten. Zuerst kaufen Anleger nach einem Crash eben die großen Standardwerte. Im Nebenwertebereich dagegen bleiben dann selbst gute Storys noch ­einige Zeit unbeachtet in der Schublade liegen. Operativ gibt es für den flauen Kursverlauf bei dem Tech-Unternehmen jedenfalls keinen Grund. Im Gegenteil.

Nachdem der Spezialist für ultrapräzise Messtechnik im Nanobereich in den vergangenen Jahren neue Produkte entwickelt und bestehende verbessert hat, sind nun ­einige Neuerungen für die Auto- und Halbleiterindustrie oder die Medizin in der Pipeline, bei denen die Markteinführung kurz bevorsteht oder schon läuft.

Neue Aufträge zu erwarten
Wie zu hören ist, soll Nanofocus erst vor Kurzem mit mehreren Autokonzernen Absichtserklärungen über eine Zusammenarbeit getroffen haben. Die Produkte des Messexperten aus Oberhausen in Nordrhein-Westfalen sind für die Autobauer sehr hilfreich. So können sie damit beispielsweise die Oberflächenstruktur von Zylindern, Lackierungen oder Feinblechen im Labor und während der Produktion auf Nanoebene prüfen und dadurch verschiedene technische Normen erfüllen. Wie zu ­hören ist, sollen bereits in den ersten Monaten des neuen Jahres konkrete Aufträge und Technologiepartnerschaften mit Autoherstellern zu erwarten sein.

Damit sollte das mittelfristige Ziel von Firmenchef Jürgen Valentin ­locker drin sein, will der Manager den Umsatz seines Unternehmens doch von geschätzten elf Millionen Euro im Jahr 2014 auf mindestens 18 Millionen Euro 2018 steigern. Ist schon der vom Nanofocus-Chef ­geplante Umsatzanstieg enorm, dürfte es beim Gewinn noch deutlich steiler nach oben gehen.

Wegen der guten Skalierbarkeit des Geschäfts ist 2018 aufgrund der höheren Umsatzbasis eine Vervielfachung bei Ergebnis und Gewinn im Bereich von 0,70 Euro je Aktie zu erwarten. Das bietet mittelfristig hohes Kurspotenzial. Aber auch kurzfristig orientierte Anleger haben die Aktie im Visier und setzen auf die Bekanntgabe von Aufträgen aus der Auto­industrie in den nächsten Monaten. Wichtig: Nur mit Limit ordern!

Nanofocus AG
Mittelfristig hat die Aktie das Zeug zum Vervielfacher. Nur mit Limit ordern.

ISIN DE 000 540 066 7
Gewinn je Aktie 2015e 0,30 €
Gewinn je Aktie 2016e 0,40 €
KGV 2015e 10,7
Div./Rend. 2014e -
EK*-Quote 63,8 %
EK* je Aktie/KBV 2,58 €/1,2
Kurs/Ziel/Stopp 3,20/5,20/2,20 €

*EK: Eigenkapital