EZB-Direktor Elderson: EZB muss ihre Bilanz vor Umweltrisiken schützen

"Wir müsse natürlich auch unsere eigene Bilanz schützen", sagte Elderson bei der Morgan Stanley Virtual Annual European Financials Conference auf die Frage, ob die EZB da künftig Unterschiede zwischen Emittenten und Wertpapieren machen werde. Er fügte hinzu: "Im Vertrag steht, dass wir angemessene Sicherheiten brauchen."

Der EZB-Direktor betonte allerdings auch, dass diesbezüglich noch nichts entscheiden sei. "Es ist noch zu früh irgendein Ergebnis auszuschließen", sagte er. Aber wenn die EZB die Geschäftsbanken auffordere, zu prüfen, wie der Klimawandel ihre Bilanzen und Risiken beeinflusse, dann sei diese Frage auch für die eigene Bilanz relevant.

Elderson deutete auch an, dass die EZB ihre Geldpolitik nicht nur aus "technischen Gründen" dem Klimawandel anpassen müsse. Er sagte: "Die wichtige Frage, die wir uns stellen müssen, ist: Hat der Klimawandel einen Einfluss auf die Geldpolitik? Wird der Mechanismus der Übertragung der Geldpolitik beeinflusst durch den Klimawandel - durch die physischen Aspekte des Klimawandels und durch die Aspekte, die sich aus dem Übergang (zu einer CO2-ärmeren Wirtschaft) erheben? Und wenn das Fall ist... dann müssen wir das berücksichtigen." Es gebe tatsächlich sehr gute Argumente dafür, anzunehmen, dass die Geldpolitik durch den Klimawandel beeinflusst werde.

Die EZB prüft derzeit ihre geldpolitische Strategie und will Ergebnisse im September veröffentlichen. Elderson sagte, es könne sein, dass die EZB bezüglich der Umweltschutzaspekte dann noch nicht mit fertigen Lösungen komme, sondern weiterarbeiten müsse.

FRANKFURT (Dow Jones)