Dürr bestätigt trotz Gewinnrückgang Prognose - Aktie bricht ein
Der Maschinen- und Anlagenbauer Dürr hat im ersten Quartal bei höheren Einnahmen operativ weniger verdient als im Vorjahreszeitraum.
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Der MDAX-Konzern rechnet im weiteren Jahresverlauf aber mit anziehenden Gewinnen und bestätigte die Jahresprognose.
"Wir sind zuversichtlich, dass wir unsere Jahresziele erreichen", sagte Vorstandschef Ralf W. Dieter. "Obwohl das konjunkturelle Umfeld schwieriger wird, ist die Pipeline mit neuen Investitionsprojekten unserer Kunden aus der Automobilindustrie stabil. Auf der Ertragsseite rechnen wir mit Verbesserungen durch Margenzuwächse im Lackieranlagengeschäft sowie durch striktes Kostenmanagement und Optimierungsmaßnahmen."
In den drei Monaten per Ende März stieg der Umsatz um 13,1 Prozent auf 949,9 Millionen Euro. Der Auftragseingang legte um 8,5 Prozent auf 1,11 Milliarden Euro zu, wie die Dürr AG mitteilte. Dazu trug auch die Übernahme des Umwelttechnikgeschäftes des US-Unternehmens Babcock & Wilcox - die Bereiche Megtec und Universal - bei. Ohne die Akquisition wären die Einnahmen um 5,9 Prozent und der Auftragseingang um 0,6 Prozent gestiegen.
Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag mit 48,6 Millionen Euro um 4,8 Prozent unter dem Vorjahreswert, bereinigt um hauptsächlich auf Kaufpreisallokationseffekte entfallende Sonderaufwendungen ging das EBIT um 3,9 Prozent auf 54,6 Millionen Euro zurück. Die EBIT-Marge lag bei 5,1 (Vj 6,1) Prozent bzw. vor Sondereffekten bei 5,7 (Vj 6,8) Prozent.
Für 2019 stellt das Unternehmen weiterhin einen Umsatz von 3,9 bis 4,1 Milliarden Euro in Aussicht, der Auftragseingang soll 3,8 bis 4,1 Milliarden Euro erreichen. Die EBIT-Marge sieht Dürr in der Spanne von 6,5 bis 7,0 Prozent, bereinigt sollen es 7,0 bis 7,5 Prozent werden.
Aktie verliert deutlich
Eine enttäuschende Gewinnentwicklung hat den Aktien von Dürr am Freitag zugesetzt. Im frühen Handel ging es zeitweise um bis zu achteinhalb Prozent in den Keller auf den tiefsten Stand seit Anfang Januar mit 31,23 Euro. Danach dämmten die Papiere des Anlagenbauers den Verlust immerhin deutlich ein. Am Nachmittag standen sie noch 4,45 Prozent tiefer auf 32,63 Euro.
Dabei sah es bis Anfang Mai noch gut aus, als die Anteile mit einem Jahreshoch bei 42,26 Euro kurzzeitig das Hoch von Mitte April bei 42 Euro hinter sich ließen. Für einen nachhaltigen Sprung darüber reichte die Kraft aber nicht aus. Die Aktien haben seitdem rund 23 Prozent verloren. In diesem Jahr kommen Dürr-Anleger immer noch auf ein Kursplus von knapp 8 Prozent, das allerdings im Vergleich mit dem Gewinn von 19 Prozent beim MDAX bescheiden ausfällt.
Analysten lobten den starken Auftragseingang von Dürr im ersten Quartal, bemängelten aber nahezu unisono die schwache Profitabilität. Hier habe das Unternehmen noch Arbeit vor sich, schrieb Hans-Joachim Heimbürger von Kepler Cheuvreux.
Selbst die geringen Erwartungen an das operative Ergebnis habe Dürr verfehlt, kommentierte Sven Weier von der UBS. Mit Blick auf die Jahresziele müsse man nun schon einen Vertrauensvorschuss gewähren. Der auf den ersten Blick starke Auftragseingang sei einem Großauftrag zu verdanken. Dürr sei im ersten Quartal zwar gut gewachsen, habe aber gewinnseitig enttäuscht, hieß es von Analyst Chris Turner von Goldman Sachs.
Der auf die Autobranche fokussierte Anlagenbauer hatte in den ersten drei Monaten des Jahres auch dank der zugekauften Umwelttechnik-Unternehmen Megtec und Universal seine Erlöse gesteigert, aber weniger verdient. So war die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern im Jahresvergleich auf 5,1 Prozent zurückgegangen.
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)
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