Telefonica Deutschland profitiert vom Mobilfunk und will weiter wachsen - O2-Aktie fällt
Telefonica Deutschland hat 2019 dank der guten Entwicklung besonders im Mobilfunk sowohl ihre selbst gesteckten Ziele als auch die Markterwartungen erreicht.
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Dabei verzeichnete die Gesellschaft ein Rekordwachstum bei den Vertragskunden und in der Datennutzung. Damit das Unternehmen auch weiterhin auf Wachstumskurs bleibt, will Telefonica Deutschland 2020 kräftiger investieren und rechnet mit einem weiter profitablen Wachstum.
Von Januar bis Ende Dezember legte der Umsatz um 1,1 Prozent auf 7,4 Milliarden Euro zu, während das bereinigte Betriebsergebnis (OIBDA) sich auf 2,34 Milliarden Euro von vorher 1,88 Milliarden Euro erhöhte. Unter dem Strich fiel allerdings ein Verlust an, weil den Konzern immer noch Abschreibungen im Zuge der Netzintegration drücken. Das Periodenergebnis betrug minus 212 Millionen Euro, nach minus 230 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, fiel damit aber besser aus als von Analysten erwartet. Marktbeobachter hatten mit einem Umsatz von 1,38 Milliarden Euro, einem bereinigten OIBDA von 2,31 Milliarden Euro und einem Verlust nach Steuern von 228 Millionen Euro gerechnet.
Im vierten Quartal legte der Umsatz um 0,3 Prozent auf 1,97 Milliarden Euro zu und der Verlust nach Steuern lag bei 32 Millionen Euro nach minus 107 Millionen Euro im Vorjahr. Telefonica Deutschland hatte für 2019 damit gerechnet, dass der Umsatz weitgehend auf der Stelle tritt. Beim OIBDA ging Telefonica Deutschland zwar ebenfalls weitgehend von einer Stagnation aus, schloss aber eine leicht positive Entwicklung nicht aus.
Im abgelaufenen Jahr konnte Telefonica Deutschland besonders bei Mobilfunkkunden punkten und die Zahl der Vertragskundenanschlüsse stieg um 1,45 Millionen. Allein im vierten Quartal kamen 456.000 zusätzliche Anschlüsse hinzu und ließen die Zahl der Mobilfunkanschlüsse auf über 46 Millionen klettern. Gleichzeitig wuchs der mobile Datenverbrauch, getrieben vor allem von O2-Tarifen, so stark an wie nie zuvor: Im vierten Quartal erreichte das Plus 58 Prozent. Über das Gesamtjahr hinweg transportierte das O2-Netz rund 1 Milliarde Gigabyte an Mobilfunkdaten und damit laut Telefonica Deutschland mehr als jedes Netz des Wettbewerbs.
Die Einnahmen aus dem Mobilfunk kletterten 2019 um 1,6 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro und der Umsatz mit Mobilfunkdienstleistungen stieg um 0,6 Prozent auf 5,30 Milliarden Euro, bereinigt um Regulierungseffekte betrug der Anstieg 1,7 Prozent. Im Festnetz schaffte das Unternehmen im vierten Quartal eine Trendwende: Die Erlöse erhöhten sich in diesem Zeitraum um 2 Prozent auf 189 Millionen Euro. Das ist der erste Anstieg auf Jahresbasis seit der Übernahme von E-Plus 2014. Für den Zwölfmonatszeitraum berichtete die Gesellschaft aber einen Rückgang beim Umsatz aus dem Festnetz um 3,4 Prozent auf 741 Millionen Euro. Der Umsatz mit Endgeräten wuchs im Gesamtjahr um 5,8 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro.
Im laufenden Jahr will der Konzern seine Investitionsquote kräftig hochschrauben. Lag diese 2019 noch bei 14,1 Prozent des Umsatzes, peilt Telefonica Deutschland nun einen Wert zwischen 17 bis 18 Prozent an. Als Grund führten die Münchner an, dass im neuen Jahrzehnt der Mobilfunk immer wichtiger für den Verkehr und die industrielle Fertigung werde, so dass besonders der Ausbau eines leistungsstarken 5G-Netzes in den Städten vorangetrieben werden soll. Parallel will Telefonica Deutschland das LTE-Netz in ländlichen Gegenden ausweiten. "Ziel ist es, auf dem Land weiter in der Kundengunst zu wachsen, Marktanteile im Geschäftskundensegment zu gewinnen und den Vertrieb von Produktbündeln aus Mobilfunk und Festnetz zu intensivieren", erklärte das Unternehmen. Aus dieser Basis plant Telefonica Deutschland, ihren Umsatz bis 2022 kumuliert um mindestens 5 Prozent gegenüber dem abgelaufenen Jahr zu steigern.
Auf XETRA verlor die Aktie zum Schluss 1,07 Prozent auf 2,6 Euro.DJG/cbr/sha
FRANKFURT (Dow Jones)
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