VERBIO-Aktie dennoch stark: Hohe Kosten holen VERBIO ein - operativer Gewinn rutscht ab
Gesunkene Absatzpreise und gleichzeitig hohe Rohstoff- und Energiekosten haben den Biokraftstoff-Hersteller VERBIO zum Jahresende unter Druck gesetzt.
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Zwar konnten die Leipziger im ersten Halbjahr des laufenden Geschäftsjahrs 2022/2023 (bis Ende Juni) im Schnitt höhere Absatzpreise durchsetzen als ein Jahr zuvor und so den Umsatz steigern. Doch der operative Gewinn rutschte angesichts der gestiegenen Kosten unter das Vorjahresergebnis.
Vor allem im zweiten Geschäftsquartal fielen die Absatzpreise insbesondere für Bioethanol aufgrund von Importen aus Brasilien und den USA, wie VERBIO am Donnerstag in Leipzig mitteilte. In den kommenden Monaten rechnet das Management aber mit sinkenden Kosten und hält deshalb an seiner Jahresprognose fest. Sie sieht ein operatives Ergebnis von 300 Millionen Euro vor.
Diese Erwartung teilt auch Analyst Tim Wunderlich von Hauck Aufhäuser Investmentbanking. Ab dem aktuell laufenden dritten Quartal sollten sich die Margen erholen, es sei bereits eine Verbesserung zu beobachten, schrieb er. Die Preise für Biodiesel seien im Januar gestiegen, während die Kosten für Rapsöl als Ausgangsstoff unverändert blieben.
Im ersten Halbjahr stieg VERBIOs Umsatz um ein Drittel auf über eine Milliarde Euro. Vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) verdiente der Konzern aber mit 170,3 Millionen Euro 9 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Unterm Strich standen 102 Millionen Euro und damit 15 Prozent weniger als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum.
Wunderlich zufolge sollte das zweite Quartal bei VERBIO operativ der Tiefpunkt gewesen sein. Für die schwache Marge gab es seiner Meinung nach zwei Gründe: Er schätzt, dass VERBIO nur ein Drittel seines erneuerbaren Erdgases (RNG) verkauft hat, um Reserven zu bilden, die erst in der zweiten Kalenderjahreshälfte 2023 abverkauft werden sollen. Dann nimmt VERBIO nämlich seine eigenen RNG-Tankstellen in Betrieb und muss nicht mehr an die Tankstellenbetreiber hohe Gebühren zahlen.
Außerdem habe VERBIO insbesondere im Dezember unter ungünstigen Margenbedingungen gelitten, schreibt Wunderlich. Die Nachfrage nach Biodiesel ging zurück und das aus Nord- und Südamerika importierte Bioethanol war wegen niedrigerer Frachtraten viel günstiger. Beide Entwicklungen drückten die Marktpreise für Biokraftstoffe. Gleichzeitig seien die Rohstoffpreise noch hoch gewesen.
Die im MDAX-notierte VERBIO-Aktie konnte sich am Donnerstag etwas erholen, nachdem sie am Mittwoch auf dem tiefsten Niveau seit Juli 2022 gelandet war. Zuletzt stand sie mit an die 6 Prozent Plus bei 55,70 Euro und führte den Index der mittelgroßen Werte damit an. Auf die im Frühjahr und Herbst vergangenen Jahres erreichten Kursniveaus von über 87 Euro je Aktie können die Anleger momentan aber nur wehmütig zurückblicken.
Für die Aktie ist vor allem die Debatte über die Verwendung des Biokraftstoffs ein umstrittenes Thema. Unter anderem hatte sich Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) im Januar gegen die Biosprit-Produktion aus Getreide ausgesprochen. Und auch Umweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hatte angesichts der Folgen der russischen Invasion in der Ukraine die Titel bereits im vergangenen Jahr zeitweise mächtig belastet. Ihrer Meinung nach gehören Pflanzen "in allererster Linie auf den Teller und nicht in den Tank".
Hohe Öl- und Gaspreise hatten im Herbst dann zwar zwischenzeitlich für eine schwungvolle Erholung der VERBIO-Aktien gesorgt, die seit November mit einer Umkehr bei den beiden Energieträgern wieder ins Gegenteil umschwenkte. Auch die Umweltorganisation WWF forderte bereits, Bioethanol auf Basis von Mais, Zuckerrüben oder Getreide müsse ein Auslaufmodell sein.
/lew/men/tih
LEIPZIG (dpa-AFX)
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