STMicro profitiert von hoher Nachfrage nach Halbleitern - Aktie dreht ins Plus
Der Chiphersteller STMicroelectronics hat im ersten Quartal von der anhaltend hohen Nachfrage nach Halbleitern profitiert.
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Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um über ein Drittel auf rund 3 Milliarden US-Dollar (rund 2,5 Milliarden Euro) wie der Infineon-Konkurrent am Donnerstag in Genf mitteilte. Alle Produktgruppen hätten zum Wachstum beigetragen, hieß es. Die Bruttomarge lag bei 39 Prozent und damit 1,1 Prozentpunkte über dem Vorjahreswert. Sie gibt an, wie viel vom Verkaufspreis nach Abzug der Herstellungskosten übrigbleibt und ist in der Branche ein viel beachtetes Maß, weil sie Aufschluss über den Preisdruck gibt. Der Nettogewinn verdoppelte sich fast auf 364 Millionen Dollar. Bei allen Werten übertraf das Unternehmen damit die Erwartungen von Analysten.
In vielen Branchen herrscht aktuell ein Mangel an Halbleitern, etwa in der Auto- und der Unterhaltungsindustrie. STMicro ist wie auch Infineon stark bei Chips für die Autoindustrie, die unerwartet hohe Nachfrage spielt dem Konzern in die Karten. Nach dem Einbruch in der Corona-Krise im vergangenen Frühjahr hatte sich der globale Automarkt schneller erholt als gedacht. Ohnehin befindet sich die gesamte Halbleiterbranche derzeit weiter im Aufwind.
Experte Achal Sultania von der Schweizer Großbank Credit Suisse verwies denn auch darauf, dass STMicro seine Verbesserungen im Automotive- und Industriegeschäft fortsetze und zudem auch im Geschäft mit Smartphone-Verkäufern positiv dastehe. In diesem Bereich sieht die Credit Suisse STMicro in einer guten Position, um weiteres Wachstum zu generieren. Zudem seien die Aussichten gut, die Margen weiter zu verbessern.
Die an der EURONEXT notierte STMicro-Aktie machte anfängliche Verluste rasch wett und stieg zuletzt um 0,30 Prozent auf 32,105 Euro. Im laufenden Jahr steht für die Titel ein Plus von fast neun Prozent zu Buche.
Im Vergleich zum starken Vorquartal musste STMicro allerdings Umsatzeinbußen hinnehmen. Während die Geschäfte mit Halbleitern für die Autoindustrie und Mikrocontrollern gut liefen, habe man bei Chips für Elektronikgeräte für Privathaushalte Abstriche machen müssen, sagte Konzernchef Jean-Marc Chery. Wegen der oftmals starken Schwankungen in der konjunktursensiblen Chipbranche werden Geschäftszahlen in der Regel mit dem Vorquartal vergleichen.
STMicro peilt für das laufende Jahr Erlöse von 12,1 Milliarden Dollar, plus oder minus 150 Millionen Dollar an. In der Mitte der Spanne entspräche das im Jahresvergleich einem Wachstum von 18,4 Prozent. Der Konzern geht bei seiner Prognose von einer starken Wachstumsdynamik in allen Endmärkten aus.
Laut Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan liegt der Umsatzausblick für 2021 leicht über den vom Konzern ausgerufenen Mittelfristzielen. Es stelle sich daher die Frage, ob das Management daher nun seine Ziele aktualisieren müsse. Sollte das nicht der Fall sein, würde dies implizieren, dass STMicro in der Zukunft mit Rückgängen bei den Erlösen rechne, urteilt Deshpande.
Für das laufende zweite Quartal erwartet STMicro im Mittel Erlöse von 2,9 Milliarden US-Dollar und damit etwas weniger als im Vorquartal. Analysten hatten im Schnitt mit 2,8 Milliarden Dollar gerechnet. Die Bruttomarge soll bei 39,5 Prozent liegen und damit ebenfalls etwas über den durchschnittlichen Erwartungen der Marktexperten.
Um die hohe Nachfrage bedienen zu können, baut der Konzern seine Kapazitäten weiter aus. Mit 2 Milliarden Dollar Investitionen wird nun das obere Ende der zuvor angegebenen Spanne angepeilt.
/eas/mne/mis
GENF (dpa-AFX)
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Bildquellen: STMicroelectronics
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