Ericsson erleidet weiteren Jahresverlust - Aktie dennoch stärker
Der schwedische Netzwerkausrüster Ericsson ist im vierten Quartal wegen hoher Umbaukosten wieder in die roten Zahlen gerutscht.
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Auch für das Gesamtjahr stand damit erneut ein Verlust zu Buche. Allerdings stiegen die Erlöse im Schlussquartal um zehn Prozent auf 63,8 Milliarden Kronen, wie der Nokia-Rivale am Freitag in Stockholm mitteilte. Damit übertraf Ericsson die Erwartungen der Analysten. An der Börse wurde dies positiv aufgenommen. Der Aktienkurs zog um rund vier Prozent an.
Für das Umsatzplus war vor allem das Geschäft mit der Netzwerkausrüstung in Nordamerika verantwortlich, da die Nachfrage nach dem 5G-Mobilfunkstandard zunahm. "Wir werden weiterhin in 5G, Automation und künstliche Intelligenz investieren, um Wert für die Kunden und Aktionäre zu generieren", sagte Konzernchef Börje Ekholm.
Unter dem Strich stand ein Verlust von 6,55 Milliarden Schwedischen Kronen (SEK)(633 Millionen Euro) nach einem Minus von 18,5 Milliarden Kronen ein Jahr zuvor. Auch für das Gesamtjahr steht nun ein Verlust von 6,5 Milliarden Kronen zu Buche. Ein Jahr zuvor war der Fehlbetrag mit 32,6 Milliarden Kronen jedoch noch deutlich höher ausgefallen. Für 2018 will das Unternehmen dennoch eine Dividende von einer Krone je Aktie zahlen. Der um Sonderposten wie Sanierungskosten bereinigte operative Gewinn lag im vierten Quartal bei 2,6 Milliarden Kronen nach einem Verlust von 16,9 Milliarden Kronen ein Jahr zuvor.
Der Konzern hat ein 2017 gestartetes Sparprogramm umgesetzt und seitdem mehr als 20 000 Arbeitsplätze gestrichen. Vor zwei Wochen hatte der Netzwerkausrüster bereits mitgeteilt, im vierten Quartal Rückstellungen in Höhe von 6,1 Milliarden Kronen zu verbuchen. Im neuen Jahr kämen voraussichtlich noch einmal 1,5 Milliarden für solche Maßnahmen hinzu, hieß es.
Analysten der britischen Bank Barclays sehen Ericsson auf einem guten Weg. Die Sanierung gehe weiter und werde jetzt durch ein verbessertes Wachstum verstärkt. Grund sei, dass Netzbetreiber vor allem in den USA nun den 5G-Standard einführten. Im Bereich Digital Services sei die Wende jedoch noch nicht erreicht.
Teuer könnten das Unternehmen außerdem schon länger laufende Untersuchungen der US-Börsenaufsicht SEC und des US-Justizministeriums zu stehen kommen. Ekholm erklärte, Ericsson arbeite mit den Behörden bei der Untersuchung zusammen.
Die Ericsson-Aktie stieg in Stockholm zeitweise bis auf ein Tageshoch von 82,48 SEK. Im Nachmittagshandel legt sie noch 3,08 Prozent auf 81 SEK zu.
STOCKHOLM (dpa-AFX)
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