Novartis-Aktie in Grün: Novartis hat Gewinnausblick erneut angehoben
Der Schweizer Pharmakonzern Novartis ist auch im dritten Quartal weiter gewachsen.
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Für das Gesamtjahr hob das Unternehmen seine Prognose abermals an, allerdings nur für die Gewinnentwicklung. Beim Umsatz könnten die Basler aber durchaus am oberen Ende der in Aussicht gestellten Spanne abschneiden, sagte Finanzchef Harry Kirsch am Dienstag. Es sind die ersten Quartalszahlen ohne die Generika-Tochter Sandoz. Der Konzern hatte die Sparte im Oktober abgespalten.
Beim operativen Kerngewinn legte Novartis die Latte zum dritten Mal in diesem Jahr höher. Nun erwartet das Unternehmen ein prozentuales Plus im mittleren bis hohen Zehnerbereich. Zuvor hatte das Management im besten Fall eine Steigerung im mittleren Zehnerbereich in Aussicht gestellt.
Der Umsatz soll unterdessen weiter um einen hohen einstelligen Prozentsatz wachsen. Wie der Finanzchef betonte, habe das Plus zu konstanten Wechselkursen allerdings sowohl im dritten Quartal als auch in den ersten neun Monaten diese Zielgebung übertroffen. "Es ist also durchaus möglich, dass wir ganz am oberen Ende der Zielspanne abschneiden", sagte er.
Im dritten Quartal kletterten die Erlöse im Jahresvergleich um 12 Prozent auf 11,8 Milliarden US-Dollar. Rechnet man Währungseffekte heraus, ergab sich ebenfalls ein Plus von 12 Prozent, wie Novartis am Dienstag in Basel mitteilte.
Die Wachstumstreiber, zu denen das Multiple-Sklerose-Mittel Kesimpta, das Herz-Kreislauf-Medikament Entresto sowie die Krebstherapien Kisqali und Pluvicto zählen, hätten sich nach wie vor gut entwickelt, sagte Unternehmenschef Vas Narasimhan.
Der operative Gewinn sank um 4 Prozent auf 1,8 Milliarden Dollar. Umsatzsteigerungen und geringeren Restrukturierungskosten standen hier höhere Wertminderungen aufgrund der Einstellung von Entwicklungsprojekten im frühen Stadium gegenüber. Unter dem Strich blieb ein Konzerngewinn von 1,5 Milliarden Dollar übrig, eine Steigerung um 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dazu hätten ein höheres operatives Ergebnis sowie ein niedrigerer Steuersatz beigetragen, hieß es.
Der um verschiedene Einflüsse bereinigte Kern-Betriebsgewinn verbesserte sich im dritten Quartal um 17 Prozent. Insgesamt fiel der Quartalsabschluss besser aus, als Analysten erwartet hatten.
Mit dem Spin-off von Sandoz hat der Pharmakonzern seine Transformation zu einem auf innovative Medikamente spezialisierten Unternehmen nach eigener Darstellung abgeschlossen. Der Fokus richte sich nun auf vier therapeutische Kernbereiche, in denen Novartis jeweils über mehrere bedeutende Arzneimittel im Markt und Produktkandidaten in der Pipeline verfüge. Geografisch konzentriere sich Novartis auf das Wachstum in den vorrangigen Märkten: USA, China, Deutschland und Japan.
Mit Blick auf Übernahmen erklärte Finanzchef Kirsch, Novartis sei generell auch weiterhin eher an jenen Projekten interessiert, die sich in einem früheren Forschungsstadium befinden würden. "Bei den ausgereifteren Projekten ist die Konkurrenz oft größer." Dennoch schrecke Novartis auch vor solchen Zukäufen nicht zurück, wenn die Gelegenheit günstig und passend sei.
Novartis-Aktie profitiert von guten Zahlen
Schlussendlich gewann die Aktie an der SIX 0,72 Prozent auf 85,11 Franken.
Experten äußerten sich trotz des soliden Zahlenwerks zurückhaltend. Zwar habe Novartis beim Umsatz den Konsens um rund 500 Millionen Franken geschlagen, woher genau das komme, sei aber unklar, schrieb UBS-Analyst Colin White in einem ersten Kommentar. Denn das Unternehmen liste nur ausgewählte Produkte auf, und davon hätten einige wie Entresto, Zolgensma, Leqvio, Scemblix und Puvicto die Markterwartungen verfehlt. Zudem liege der angehobene Ausblick nur im Einklang mit den Konsens-Prognosen und biete daher auch keinen Impuls. Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für Novartis nach Zahlen zum dritten Quartal und einem angehobenen Gewinnausblick auf "Neutral" mit einem Kursziel von 90 Franken belassen.
Die Analysten von JPMorgan verwiesen zudem darauf, dass einige der wichtigen Markteinführungen die Erwartungen verfehlt hätten. Der höhere Ausblick sei zudem weitgehend eingepreist gewesen.
BASEL / ZÜRICH (dpa-AFX)
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