Lufthansa-Aktie fester: Lufthansa sieht nach Rekordgewinn auch Frachttochter im Steigflug
Die Lufthansa sieht nach einem Rekordgewinn zur Jahresmitte auch im Frachtgeschäft Grund zu jubeln.
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Lufthansa Cargo dürfte 2017 nun doch einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) erzielen, wie der Dax-Konzern (DAX 30) am Mittwoch in Frankfurt ankündigte. Vor allem im Passagiergeschäft läuft es überraschend gut - so auch bei der Billigmarke Eurowings, die nun schon 2017 schwarze Zahlen erreichen soll. Konzernchef Carsten Spohr hatte seine Gewinnprognose für 2017 schon Mitte Juli angehoben. Analysten zeigen sich noch deutlich optimistischer.
Obwohl wesentliche Eckdaten und die erhöhte Prognose für den Konzern bereits seit Wochen bekannt waren, sorgten die Nachrichten vom Mittwoch am Finanzmarkt für neue Fantasie. Der Kurs der Lufthansa-Aktie sprang am Morgen kurz nach Handelsstart um 3,75 Prozent nach oben an die Spitze des Dax.
Die Wende im Frachtgeschäft hatte sich bereits angekündigt. Zwar hatte die Führungsspitze von Lufthansa Cargo im März das Bild der voraussichtlich längsten Verlustphase des Unternehmens an die Wand gemalt. Doch nach einem operativen Gewinn im ersten Quartal berichtete Cargo-Chef Peter Gerber bereits Anfang Juli von sehr guten Geschäften. Nun flog die Gesellschaft bereits im ersten Halbjahr einen operativen Gewinn von 78 Millionen Euro ein. Ein Jahr zuvor hatte hier noch ein Verlust von 45 Millionen gestanden.
Im Hauptgeschäft mit Passagierflügen kam der Lufthansa neben höheren Ticketpreisen der Geschäftsausbau mit gemieteten Jets von Air Berlin und der im Januar übernommenen Brussels Airlines zugute. Konzernweit stieg der Umsatz im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 13 Prozent auf knapp 17 Milliarden Euro. Der operative Gewinn verdoppelte sich fast auf 1,04 Milliarden Euro. Der Überschuss legte um 57 Prozent auf 672 Millionen Euro zu.
Trotz der immensen Steigerungen zeigt sich das Management für 2017 vergleichsweise vorsichtig. Die Konzernspitze um Vorstandschef Spohr will in diesem Jahr den operativen Gewinn von 1,75 Milliarden Euro aus dem Vorjahr lediglich übertreffen. Bis Mitte Juli war er von einem leichten Rückgang ausgegangen. Analysten, die ihre Schätzungen seit der Erhöhung der Prognose überarbeitet haben, sagen im Schnitt bereits einen operativen Gewinn von 2,65 Milliarden Euro voraus.
Ihre Vorsicht begründet die Lufthansa-Spitze mit voraussichtlich sinkenden Ticketerlösen in der zweiten Jahreshälfte. Ein Verfall im vierten Quartal dürfte den für die Sommermonate erwarteten Anstieg dabei zunichte machen, schätzt das Management. Finanzchef Ulrik Svensson kündigte weitere Einsparungen an. "Kostensenkungen sind das wichtigste Mittel, um unsere Marge auch nachhaltig zu verbessern", sagte er. Dem Konzern zufolge haben alle Fluglinien des Konzerns ihre Stückkosten gesenkt - also Lufthansa, Eurowings, Brussels, Swiss und Austrian Airlines.
Die Tochter Eurowings, mit der die Lufthansa gegen andere Billigflieger wie Ryanair und Easyjet punkten will, soll statt wie ursprünglich gedacht 2018 schon im laufenden Jahr operativ in die Gewinnzone fliegen. Die Airline hat derzeit noch hohe Anlaufkosten zu schultern. So hat sie seit dem Frühjahr mindestens 30 Maschinen samt Personal von Air Berlin in ihren Flugbetrieb integriert. Außerdem baut sie ihr Billigangebot auf der Langstrecke aus. Ab 2018 will Eurowings auch ab München mit drei Airbus (Airbus SE (ex EADS))-Langstreckenjets zu Urlaubszielen in der Ferne starten./stw/tav/fbr
FRANKFURT (dpa-AFX)
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