Umbau geht voran

MorphoSys-Aktie dennoch mit Abschlägen: MorphoSys-Kasse weiter gut gefüllt

03.08.17 11:55 Uhr

MorphoSys-Aktie dennoch mit Abschlägen: MorphoSys-Kasse weiter gut gefüllt | finanzen.net

MorphoSys sieht sich nach einem soliden ersten Halbjahr auf Kurs zu seinen Zielen für 2017.

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Zudem laufe die stärkere Fokussierung auf eigene Wirkstoffe und wichtige Zulassungsverfahren für von Partnern entwickelte Medikamente nach Plan, so MorphoSys. Da die Forschungsausgaben und der Verlust im Rahmen der Erwartungen ausfielen, sind die Kassen für den Umbau des Biotechnologie-Unternehmens weiter gut gefüllt. Ende Juni betrug der Bestand an liquiden Mitteln knapp 335 Millionen Euro und damit nur gut vier Prozent weniger als Ende März, wie das Unternehmen am Donnerstag in Martinsried mitteilte.

Die Prognose für das laufende Jahr wurde bestätigt. Demnach will MorphoSys zwischen 85 und 95 Millionen Euro für die Entwicklung firmeneigener Arzneimittel ausgeben. Die Aufwendungen würden damit steigen, wenn auch nicht mehr so stark wie noch 2016. Die höheren Ausgaben führen im laufenden Jahr auch zu einem höheren Verlust - so soll das Minus vor Zinsen und Steuern (Ebit) auf 75 bis 85 (2016: 59,9) Millionen Euro steigen. Beim Umsatz erwartet das Unternehmen 2017 einen Wert von 46 bis 51 Millionen Euro. 2016 hatte MorphoSys knapp 50 Millionen Euro umgesetzt.

MorphoSys versucht derzeit, mit selbst vermarkteten Mitteln unabhängiger vom Erfolg von Partnerprogrammen zu werden. Bislang erlöst MorphoSys sein Geld vor allem damit, dass es in Partnerschaft mit großen Pharmakonzernen Antikörper entwickelt und für die darauf bezogenen Medikamenten-Entwicklungen sogenannte Meilensteinzahlungen und Forschungsgelder bezieht. Unter anderem wegen der gestiegenen Forschungskosten fiel der Nettoverlust im ersten Halbjahr mit 31 Millionen Euro rund zwei Drittel höher aus als im Vorjahr. Der Umsatz ging um drei Prozent auf 23,6 Millionen Euro zurück.

Der Kurs der Aktie hängt nach Einschätzung von Händlern derzeit vor allem von der Entwicklung der eigenen Medikamente und Wirkstoffe ab. Die Zulassung eines Schuppenflechte-Medikaments des Partners Janssen Research & Development in den USA hatte den Aktien Mitte Juli kräftig Rückenwind verliehen. Der Kurs stieg bis auf 68,73 Euro und damit auf den höchsten Stand seit August 2015.

Kurz darauf folgte ein Rückschlag, nachdem der Partner Bayer bei einer Phase-2-Studie zu einem Mittel das Studienziel verfehlt hatte. Seitdem steht das Papier unter Druck. Nach Bekanntgabe der Quartalszahlen ging es knapp zwei Prozent nach unten - insgesamt summiert sich das Minus seit dem Zwischenhoch auf rund zwölf Prozent. Trotz des jüngsten Rückschlags gehört die Aktie in den vergangenen zwölf Monaten mit einem Plus von knapp 60 Prozent zu den größten Gewinnern im Technologieauswahlindex TecDax.

Branchenexperten trauen der Aktie größtenteils ein weiteres Plus zu. So empfehlen derzeit fünf der acht von dpa-AFX erfassten Analysten das Papier zum Kauf - das durchschnittliche Kursziel liegt mit knapp 71 Euro rund 17 Prozent über dem aktuellen Niveau. Damit würde sich das im TecDax notierte Papier auch wieder dem Mehrjahreshoch von 88,50 Euro von Ende 2014 nähern. Wegen Problemen bei Partnerprogrammen war die Aktie bis Mitte des vergangenen Jahres auf 32,90 Euro abgestürzt. Seitdem im Herbst aber eine Kapitalerhöhung gelungen ist, mit der MorphoSys anderem die Forschungskosten finanziert, ging es wieder nach oben./zb/das/stb

umgesetzt.

Die Aktien haben am Donnerstag nach der Vorlage von Zahlen für das zweite Quartal ihren kurzfristigen Abwärtstrend fortgesetzt. Sie fielen zeitweise um mehr als 1,4 Prozent auf 61,05 Euro. Laut der Analystin Klara Fernandes von der Privatbank Berenberg stimmten die Zahlen des Biotech-Unternehmens zuversichtlich. Der Anlagehintergrund basiere allerdings weniger auf kurzfristigen Geschäftszahlen, sondern vielmehr auf verschiedenen vielversprechenden klinischen Wirkstoffkandidaten.

Zuletzt hatten Nachrichten zu Wirkstoffen die Aktien stark bewegt. Die Zulassung eines Schuppenflechte-Medikaments des Partners Janssen Research & Development in den USA hatte den Aktien zunächst kräftig Rückenwind verliehen. Der Kurs stieg bis auf 68,43 Euro und damit auf den höchsten Stand seit August 2015. Kurz darauf folgte ein Rückschlag, nachdem der Partner Bayer bei einer Phase-2-Studie zu einem Mittel das Studienziel verfehlt hatte.

/mis/zb/stb

MARTINSRIED (dpa-AFX)

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Bildquellen: MorphoSys

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