Sanofi-Aktie in Rot: Sanofi erleidet Gewinneinbruch - Umsatz stagniert
Der Umbau beim Pharmakonzern Sanofi hinterlässt erste Spuren.
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Im vergangenen Jahr mussten die Franzosen einen Gewinneinbruch verkraften, im unerwartet schwachen Schlussquartal schrieb der Arzneimittelhersteller laut Mitteilung vom Donnerstag unter dem Strich gar rote Zahlen. Zudem stagnierte der Umsatz, und für das neue Jahr zeichnet sich laut der Prognose des Managements erneut weniger Gewinn ab. An der Börse reagierten die Anleger entsprechend enttäuscht.
Die Aktie notierte am späten Vormittag mit mehr als zwei Prozent im Minus und gehörte damit zu den Schlusslichtern im EURO STOXX 50. Analyst Richard Vosser von der US-Bank JPMorgan bemängelte vor allem das unerwartet schwache Schlussquartal. Auch die Ziele für das neue Jahr lägen unter den Erwartungen am Markt, schrieb er in einer ersten Reaktion.
Sanofi-Chef Paul Hudson hatte bereits vor Monaten angekündigt, dass dem Konzern eine zunächst verhaltene Entwicklung bevorsteht, da er ihm einen verstärkten Fokus auf Immunkrankheiten verordnet hat. Dafür hatte der Manager im Oktober erklärt, stärker in die Forschung investieren zu wollen, was vorerst zulasten der Gewinne geht. Sein Profitabilitätsziel für 2025 nahm der Vorstand seinerzeit zurück und sorgte damit für einen kräftigen Kurssturz an der Börse, von dem sich die Sanofi-Aktie bis dato nicht erholt hat. Denn viel Konkretes zu den geplanten Investitionen gab es seitdem noch nicht.
Auf einem Kapitalmarkttag im Dezember hatte Sanofi lediglich verkündet, erst kürzlich auf den Markt gebrachte und künftige Medikamente sollen es bis zum Jahr 2030 auf einen Jahresumsatz von mehr als zehn Milliarden Euro bringen. Im Zuge des Umbaus soll auch die Konsumentensparte abgespalten werden, geplant ist die Maßnahme frühestens für das Schlussquartal.
Nach dem Gewinneinbruch im vergangenen Jahr steht laut Sanofi-Management 2024 allerdings nochmals ein Ergebnisrückgang bevor. Der bereinigte Gewinn dürfte abseits von Währungseffekten wegen einer voraussichtlich steigenden Steuerquote im niedrigen einstelligen Prozentbereich sinken, teilte der Konzern nun weiter mit. Diese Kennziffer war im vergangenen Jahr um knapp drei Prozent zurückgegangen. Unter dem Strich schrumpfte der Gewinn gar um gut ein Drittel auf 5,4 Milliarden Euro, wobei Sanofi für das Schlussquartal einen Verlust von fast 600 Millionen Euro verbuchte.
Der Konzern verwies zur Begründung unter anderem auf Belastungen durch Abschreibungen auf eingestellte Forschungsprogramme. Zudem fielen milliardenschwere Restrukturierungskosten an. Im Schlussquartal schlug zudem die Neubewertung von künftigen Lizenzeinkünften in den USA aus dem Verkauf der RSV-Impfung Beyfortus negativ zu Buche.
Beim Umsatz wurden im vergangenen Jahr Zuwächse durch negative Währungseffekte fast vollständig wieder aufgezehrt, der Erlös stagnierte in etwa bei rund 43 Milliarden. Zu Jahresende konnte Sanofi aber immerhin auch nominal einen Umsatzanstieg vermelden. Erneut profitierten die Franzosen auf breiter Linie von ihrem Umsatzbringer Dupixent - der Kassenschlager kommt inzwischen bei diversen Krankheiten zum Einsatz, darunter Asthma und Neurodermitis. Das Mittel spielte fast elf Milliarden Euro ein, gut ein Viertel des gesamten Konzernerlöses.
Im Impfgeschäft gab Sanofi das neue Vakzin Beyfortus Schub - es kam nach erst zwei Quartalen am Markt bereits auf knapp 550 Millionen Euro. Die gemeinsam mit AstraZeneca entwickelte Impfung wird zur Immunisierung gegen das gefährliche Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) eingesetzt, das schwere Atemwegsinfekte auslösen kann. Analysten trauen diesem Markt erhebliches Umsatzpotenzial zu.
Abseits der Zahlen kündigte der Konzern den Amtsantritt von Francois-Xavier Roger zum 1. April als neuer Finanzvorstand an. Der Manager wird Jean-Baptiste Chasseloup ablösen.
Die Sanofi-Aktie notiert in Paris zeitweise 2,57 Prozent im Minus bei 90,96 Euro.
/tav/nas/jha/
PARIS (dpa-AFX)
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