Ukraine-Krieg

ZEW-Konjunkturerwartungen weniger rückläufig als erwartet

12.04.22 11:18 Uhr

ZEW-Konjunkturerwartungen weniger rückläufig als erwartet | finanzen.net

Die Konjunkturerwartungen von Börsen- und Finanzexperten für Deutschland haben sich im April im Zuge des anhaltenden Ukraine-Kriegs weiter eingetrübt - allerdings nicht so deutlich wie erwartet.

Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Erwartungsindex fiel auf minus 41,0 (März: minus 39,3) Punkte, wie das ZEW mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem stärkeren Rückgang auf minus 50,0 Punkte gerechnet. Der ZEW-Index zur Beurteilung der Konjunkturlage verringerte sich auf minus 30,8 (minus 21,4) Punkte. Volkswirte hatten minus 33,0 Punkte erwartet.

"Die Expertinnen und Experten gehen davon aus, dass die aktuelle wirtschaftliche Lage schlecht ist und sich noch weiter verschlechtern wird", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Ein kleiner Lichtblick sei der Rückgang der Inflationserwartungen, wodurch der erhebliche Anstieg des Vormonats etwa zur Hälfte kompensiert werde. "Die Aussicht auf eine Stagflation in den kommenden sechs Monaten besteht jedoch nach wie vor", so Wambach.

Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum sanken auf minus 43,0 (minus 38,7) Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage ging auf minus 28,5 (minus 21,9) Zähler zurück. Die Inflationserwartungen für den Euroraum sinken auf plus 25,9 (plus 69,5) Punkte. 47,5 (76,5) Prozent der Experten gingen von einem Anstieg der Inflationsrate auf Sicht von sechs Monaten aus.

FRANKFURT (Dow Jones)

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