ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

07.01.25 13:29 Uhr

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires.

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Euroraum-Inflation steigt im Dezember wie erwartet

Der Inflationsdruck im Euroraum hat im Dezember wie erwartet zugenommen. Wie Eurostat mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozent und lagen um 2,4 (November: 2,2) Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten Raten von 0,3 und 2,4 Prozent prognostiziert. Die Kernverbraucherpreise erhöhten sich um 0,5 und 2,7 (2,7) Prozent. Erwartet worden waren 0,4 und 2,7 Prozent. Die Teuerung bei Dienstleistungen zog auf 4,0 (3,9) Prozent an.

Euroraum-Arbeitslosenquote wie erwartet unverändert

Die Arbeitslosigkeit im Euroraum ist im November wie erwartet unverändert geblieben. Wie Eurostat mitteilte, verharrte die Arbeitslosenquote bei 6,3 Prozent, was der Prognose der von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte entsprach. Gemäß Schätzungen von Eurostat waren 10,819 Millionen Personen arbeitslos. Gegenüber Oktober 2024 sank ihre Zahl um 39.000 und gegenüber November 2023 um 333.000.

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EZB: Inflationserwartungen der Konsumenten steigen weiter

Die Inflationserwartungen von Konsumenten im Euroraum haben sich nach dem Anstieg im Oktober im November weiter erhöht. Wie aus der jüngsten Konsumentenumfrage der Europäischen Zentralbank (EZB) hervorgeht, erwarteten die Konsumenten, dass die Verbraucherpreise in den nächsten zwölf Monaten um 2,6 (Oktober: 2,5) Prozent steigen werden. Auf Sicht von drei Jahren sahen sie die Inflation bei 2,4 (2,1) Prozent.

Frankreichs HVPI-Teuerung steigt wie erwartet auf 1,8%

Der Inflationsdruck in Frankreich hat im Dezember wie erwartet etwas zugenommen. Wie die Statistikbehörde Insee mitteilte, stieg der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) mit einer Jahresrate von 1,8 (November: 1,7) Prozent. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten eine Teuerung von 1,8 Prozent prognostiziert. Gemessen am nationalen Verbraucherpreisindex blieb die Teuerung konstant bei 1,3 Prozent. Erwartet worden war ein Anstieg auf 1,5 Prozent.

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EZB: NGEU hebt BIP schwächer und später als gedacht

Das nach der Corona-Pandemie angeschobene milliardenschwere Wachstumsprogramm der EU (Next Generation EU - NGEU) wird das Wirtschaftswachstum des Euroraums nach Einschätzung von Ökonomen der Europäischen Zentralbank (EZB) später als bisher angenommen und wohl auch schwächer als erhofft ankurbeln. In einem jetzt von der EZB veröffentlichten Bericht heißt es: "Die erwartete positive Auswirkung auf die Produktionsleistung dürfte sich später einstellen als ursprünglich erwartet und unterliegt Abwärtsrisiken. Selbst die obere Grenze der aktualisierten Schätzungen der Auswirkungen des NGEU auf das Produktionsniveau 2031 liegt unter den Erwartungen der EZB-Experten von Anfang 2022." Laut Bericht gehen die Ökonomen nun davon aus, dass NGEU das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Euroraums bis 2026 um 0,4 bis 0,9 Prozent und bis 2031 um 0,8 bis 1,2 Prozent heben kann. Bisher war geschätzt worden, dass NGEU das BIP bis 2026 um 1,5 Prozent heben würde.

Scholz kritisiert Habeck-Forderung nach 3,5 Prozent für Verteidigung

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Forderungen von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) nach einer drastischen Steigerung der Verteidigungsausgaben auf 3,5 Prozent der Wirtschaftsleistung kritisiert. "Die Idee erscheint mir etwas unausgegoren. Den Wehretat von knapp 80 Milliarden Euro auf 140 Milliarden Euro nochmals fast zu verdoppeln, ohne zu sagen, wofür das Geld aufgewendet wird und woher es kommen soll", sagte Scholz dem Magazin Stern. "Wer zahlt die Zeche? Die Bürgerinnen und Bürger?", so Scholz. Habeck betonte hingegen im ZDF-Morgenmagazin, dass Europa mehr für seine eigene Sicherheit tun müsse.

Habeck sieht Deutschland bei Klimaschutz auf Kurs

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sieht Deutschland beim Klimaschutz auf Kurs. Zuvor hatte die Denkfabrik Agora Energiewende vorläufige Berechnungen veröffentlicht, nach denen die Treibhausgasemissionen 2024 um 18 Millionen Tonnen bzw. 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 656 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) zurückgegangen sind.

Agora: Treibhausgasemissionen sinken 2024 in Deutschland um 3 Prozent

Die Treibhausgasemissionen in Deutschland sind 2024 zum dritten Mal in Folge aufgrund des Ausbaus der Erneuerbaren, einer schwächeren Wirtschaft und eines historischen Tiefs bei der Kohleverstromung deutlich zurückgegangen. Laut vorläufigen Berechnungen der Denkfabrik Agora Energiewende gingen die Treibhausgasemissionen 2024 um 18 Millionen Tonnen bzw. 3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf insgesamt 656 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) zurück. Damit hält Deutschland das nationale Jahresklimaziel ein, verfehlt zugleich aber die EU-Klimavorgaben aufgrund fehlender Fortschritte in den Bereichen Gebäude und Verkehr.

Ifo fordert grundlegende Reform des Steuer- und Abgabesystems

Das Ifo-Institut hat eine grundlegende Reform des deutschen Steuer- und Abgabesystems vorgeschlagen, um Unternehmen steuerlich zu entlasten und damit langfristig Investitionen zu fördern. Konkret fordert das Münchener Institut eine stufenweise Senkung der Körperschaftsteuer um fünf Prozentpunkte und die Einführung beschleunigter Abschreibungsregelungen, um dringend benötigte Impulse zu setzen.

Staat nimmt 18,5 Milliarden Euro durch Emissionshandel ein

Der deutsche Staat hat 2024 insgesamt rund 18,5 Milliarden Euro durch den deutschen und europäischen Emissionshandel eingenommen, mit dem Anreize für Investitionen in die Reduktion von Treibhausgasausstöße gesetzt werden. Mit den Einnahmen wurde ein Rekordniveau erreicht, wie die Deutsche Emissionshandelsstelle (DEHSt) im Umweltbundesamt (UBA) erklärte. Die Erlöse aus diesen beiden zentralen Klimaschutzinstrumenten hatten im Jahr zuvor bei 18,4 Milliarden Euro gelegen. Die Einnahmen fließen vollständig in den Klima- und Transformationsfonds (KTF) der Bundesregierung, der als Finanzierungsinstrument einen Beitrag zur Erreichung der energie- und klimapolitischen Ziele Deutschlands leisten soll.

Banken fragen 6,995 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität nach

Die Nachfrage der Banken des Euroraums nach Liquidität der Europäischen Zentralbank (EZB) hat beim einwöchigen Hauptrefinanzierungsgeschäft abgenommen. Wie die EZB mitteilte, wurden 9,984 Milliarden Euro nach 16,979 Milliarden in der Vorwoche zum Festzinssatz von 3,15 Prozent zugeteilt. Die Gebote von 34 (Vorwoche: 58) Instituten wurden voll bedient. Die Banken des Euroraums besorgten sich damit 6,995 Milliarden Euro weniger EZB-Liquidität. Das neue Geschäft wird am 8. Januar valutiert und ist am 15. Januar fällig.

CHINA

Währungsreserven Dez 3,202 Bill USD (Nov: 3,266 Bill USD)

Währungsreserven Dez sanken um 63,5 Mrd USD zum Vormonat

ITALIEN

Verbraucherpreise Dez vorl. +0,1% gg Vm, +1,3% gg Vj

TAIWAN

Verbraucherpreise Dez +2,1% gg Vorjahr (PROG +2,0%)

Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/DJN/hab

(END) Dow Jones Newswires

January 07, 2025 07:30 ET (12:30 GMT)