Aktien von AIXTRON, STMicro, Infineon und Co. unter Druck: Vorsichtige Micron-Aussagen belasten Europas Chipwerte - Micron will Stellen streichen
Trübe Prognosen des US-Speicherchip-Herstellers Micron Technology haben am Donnerstag die Kurse europäischer Aktien aus dem Halbleitersektor ausgebremst.
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Nach Einschätzung von Micron dürfte das größte Überangebot in der Branche seit mehr als einem Jahrzehnt die Rückkehr zur Profitabilität im Jahr 2023 erschweren.
Im stabilen Gesamtmarkt geben die Papiere des Branchenausrüsters ASML zeitweise um 3,69 Prozent auf 525,10 Euro nach, jene der Chipproduzenten STMicroelectronics verlieren zeitweise 3,4 Prozent auf 33,925 Euro und Infineon geben zeitweise um 2,87 Prozent auf 28,94 Euro nach. Die Papiere des auf die Branche ausgerichteten Spezialanlagenbauers AIXTRON stehen zeitweise 2,8 Prozent tiefer bei 28,43 Euro. Und auch der europäische Technologiesektor kam nach seinem deutlichen Vortageszuwachs am Donnerstag nun als einer der schwächsten der Stoxx-600-Übersicht etwas zurück. Die Micron-Aktie selbst verliert im NASDAQ-Handel zeitweise 3,39 Prozent auf 49,46 US-Dollar.
Micron will mit Kostensenkungen auf die schwierigere Situation reagieren, einschließlich eines Stellenabbaus von zehn Prozent. Der Konzern stellte die Anleger zudem für das laufende Quartal auf einen deutlichen Umsatzrückgang ein sowie auf einen größeren Verlust als von Analysten bislang erwartet.
Halbleiterhersteller sehen sich derzeit mit einer stark nachlassenden Nachfrage konfrontiert. Verbraucher stellen Käufe etwa von Computern und Smartphones angesichts der hohen Inflation und der ungewissen Wirtschaftsaussichten zurück. Die Hersteller dieser Produkte sitzen auf hohen Beständen, weshalb sie vorerst auch weniger Speicherchips ordern. Noch vor weniger als einem Jahr konnten Halbleiterhersteller aufgrund der Lieferketten-Unterbrechungen nicht genug produzieren, um die damals hohe Nachfrage zu bedienen.
US-Speicherchiphersteller Micron will nach Verlusten Stellen streichen
Nach hohen Verlusten zum Auftakt des neuen Geschäftsjahres tritt der Halbleiterkonzern Micron Technologoy auf die Kostenbremse. So sollen Investitionen massiv zurückgefahren werden, wie der größte Speicherchiphersteller der USA am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte. Zudem will Micron zehn Prozent der zuletzt bestehenden 48 000 Stellen abbauen. Auch sollen Boni konzernweit gestrichen werden und die Gehälter im Management sinken. Ein Aktienrückkaufprogramm wurde ausgesetzt. Bereits im vergangenen Monat hatte der Konzern angekündigt, die Produktion um rund 20 Prozent zurückzufahren.
Insbesondere Speicherchipkonzerne sehen sich gerade großen Problemen ausgesetzt. So halten sich Konsumenten wegen der hohen Inflation und den unsicheren Aussichten mit dem Kauf neuer Smartphones, Laptops und PCs, in denen diese Chips vorzugsweise verbaut werden, zurück. Die Hersteller der Geräte sitzen selbst auf hohen Lagerbeständen und bauen diese zunächst ab, bevor sie neue Aufträge an die Chiphersteller vergeben.
Besser laufen dagegen die Geschäfte von Chipkonzernen, die mehr auf spezielle Halbleiter für die Automobil- und Energieindustrie setzen. Unternehmen wie Infineon etwa bauen ihre Kapazitäten gegenwärtig sogar aus, um die Nachfrage bedienen zu können.
Micron verzeichnete im ersten Geschäftsquartal (per 1. Dezember) einen rapiden Umsatzrückgang sowohl gegenüber dem Vorquartal als auch dem Vorjahr. Die Erlöse sanken auf rund 4,1 Milliarden US-Dollar (rund 3,9 Mrd Euro), nach 6,6 Milliarden Dollar in den drei Monaten zuvor. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 195 Millionen Dollar, das war mehr als von Analysten erwartet. Im Vorquartal hatte Micron noch rund 1,5 Milliarden Dollar verdient. Und auch die weitere Entwicklung sieht eher trübe aus. Nach Angaben des Konzerns dürfte es schwierig werden, 2023 wieder in die Gewinnzone zurückzukehren.
Für das zweite Geschäftsquartal geht Micron von weiteren Umsatzrückgängen sowie einem erneuten Verlust aus. Die Lagerbestände sollten ihren Höhepunkt erreichen und danach sinken, schätzt er Chiphersteller. Für die zweite Geschäftsjahreshälfte erwartet das Management dann wieder steigende Erlöse.
FRANKFURT/PARIS/AMSTERDAM (dpa-AFX)
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