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ams OSRAM-Aktie fällt: ams OSRAM vermeldet Umsatz- und Ergebniseinbruch - ams OSRAM will Kapitalerhöhung noch 2023 durchziehen

31.10.23 12:31 Uhr

ams OSRAM-Aktie fällt: ams OSRAM vermeldet Umsatz- und Ergebniseinbruch - ams OSRAM will Kapitalerhöhung noch 2023 durchziehen | finanzen.net

ams OSRAM hat im dritten Quartal erneut einen Umsatz- und Gewinneinbruch erlitten. Der Umsatz sank um ein Viertel auf 904 Millionen Euro.

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Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sei um etwas mehr als ein Fünftel auf 71 Millionen Euro gefallen, teilte der Hersteller von Sensoren und Autolampen am Dienstag in Unterpremstätten mit. Unter dem Strich erzielte das an der Schweizer Börse notierte österreichische Unternehmen einen bereinigten Reingewinn von 29 Millionen Euro - das sind 40 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Trotz des Rückgangs schnitt der Konzern etwas besser ab als befürchtet. Ende Juli hatte der Konzern für das dritte Quartal einen Umsatz auf 840 bis 940 Millionen Euro angekündigt. Der Umsatz lag damit leicht über dem Mittelwert der prognostizierten Spanne. Die bereinigte Marge gemessen am Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) sollte voraussichtlich bei 5 bis 8 Prozent liegen. Diese hatte im dritten Quartal mit 7,9 Prozent am oberen Rand der Spanne gelegen. Auch die Prognosen der Analysten wurden übertroffen.

Für das vierte Quartal erwartet ams OSRAM einen Umsatz von 850 bis 950 Millionen Euro. Die bereinigte Ebit-Marge soll zwischen 5 und 8 Prozent liegen. Von Bloomberg befragte Experten haben bisher im Schnitt einen Umsatz von 950 Millionen Euro und eine Marge von etwas mehr als sechs Prozent auf dem Zettel.

In den bereinigten Zahlen sind Aufwendungen für Akquisitionen und Verkäufe, Transformationskosten und Kosten für die aktienbasierte Vergütung nicht enthalten. Ebenfalls nicht enthalten sind das Ergebnis aus Beteiligungen an assoziierten Unternehmen und aus dem Verkauf von Geschäftsfeldern. Unbereinigt ist ams OSRAM in den roten Zahlen geblieben.

Der Betriebsverlust wurde auf 12 Millionen Euro verkleinert nach 327 Millionen vor einem Jahr. Unter dem Strich stand ein Verlust von 55 Millionen Euro nach einem Minus von 370 Millionen im Vorjahresquartal 2022. Im Vorjahr hatte eine Abschreibung von 335 Millionen Euro einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Gleichzeitig hatte ams OSRAM damals eine Rosskur angekündigt und einen happigen Abschreiber von 1,3 Milliarden Euro für das zweite Quartal vorgenommen. Das Unternehmen streicht im Halbleitergeschäft einen Geschäftsbereich und will sich auf sein profitables Halbleiterportfolio mit intelligenten Sensor- und Emitter-Komponenten konzentrieren.

ams OSRAM will Kapitalerhöhung noch 2023 durchziehen

Der österreichisch-deutsche Chip- und Sensor-Konzern ams OSRAM will seine 800 Millionen Euro schwere Kapitalerhöhung noch in diesem Jahr bei Anlegern platzieren.

Die Vorbereitungen seien weit fortgeschritten, sagte Finanzvorstand Rainer Irle am Dienstag. Auch Anleihen über 800 Millionen Euro, der zweite große Teil des angekündigten Finanzierungskonzepts, sollten noch vor Jahresende begeben werden, teilte ams OSRAM bei der Vorlage der Quartalszahlen mit.

Der neue Vorstandschef Aldo Kamper und Irle hatten im Sommer einen Befreiungsschlag angekündigt, um die Finanzierung von ams OSRAM auf solide Füße zu stellen. Die Kapitalerhöhung sei der nächste "wichtige Meilenstein", schrieben die Analysten von JP Morgan. Das Unternehmen aus Premstätten bei Graz ist wegen der Übernahme des Münchner Lichttechnik-Konzerns Osram hoch verschuldet.

Mit dem Verkauf der neuen LED-Fabrik im malaysischen Kulim und eines stillgelegten Werks an Investoren aus Asien hat das Unternehmen bereits 450 Millionen Euro eingenommen, das sind 150 Millionen mehr als erwartet. Die Fabrik in Kulim wird für zehn Jahre gemietet und dann zurückgekauft. Im nächsten Jahr müsse ams OSRAM damit nur noch 150 Millionen Euro refinanzieren, wenn die neuen Aktien und Anleihen wie erwartet untergebracht werden können. Zudem stehen Bereiche mit einem Umsatz von 300 bis 400 Millionen Euro zum Verkauf, vor allem aus der Konsumelektronik. Als erstes könnte das Geschäft mit passiven optischen Bauteilen - etwa Linsen für Smartphones - abgegeben werden, sagte Kamper.

Zugleich lahmt das Geschäft. Kamper nannte das dritte Quartal solide, ams OSRAM sei aber "weit davon entfernt", wo es hinwolle. Der Umsatz lag mit 904 Millionen Euro 25 Prozent unter Vorjahr, aber in der oberen Hälfte der prognostizierten 840 bis 940 Millionen Euro. Am besten lief es im Chip-Geschäft mit der Autoindustrie. Die bereinigte operative Umsatzrendite (Ebit-Marge) lag mit 7,9 (Vorjahr: 7,5) Prozent am oberen Ende der eigenen Erwartungen. Unter dem Strich schrieb ams OSRAM mit minus 55 (minus 370) Millionen Euro aber erneut rote Zahlen.

Für das vierte Quartal erwartet der Vorstand stabile Umsätze von 850 bis 950 Millionen Euro bei einer Ebit-Marge von fünf bis acht Prozent. 2024 werde das Geschäft erst im zweiten Halbjahr anziehen. Bis dahin schlage sich die anhaltende Schwäche des Industriegeschäfts in den Zahlen nieder.

An der Schweizer Börse SIX verliert die ams OSRAM-Aktie am Dienstag zeitweise 2,83 Prozent auf 3,02 Franken. Die fehlenden Details zu der Kapitalerhöhung lasteten auf der Aktie, schrieb Vontobel-Analyst Marc Diethelm.

UNTERPREMSTÄTTEN (dpa-AFX) / München (Reuters)

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