US-Stimulusgespräche laufen wieder: DAX geht fest aus Handel
Im Schlepptau der Wall Street haben DAX-Anleger am Donnerstag auf weitere Milliardenhilfen für die US-Wirtschaft gesetzt.
Der DAX stieg höher in den Handel ein und konnte bei 13.042,21 Punkten um 0,88 Prozent stärker schließen.
"Es ist interessant festzustellen, dass sich die meisten Händler in Europa allein auf die jüngsten Entwicklungen in den USA konzentrieren, obwohl die Europäische Union bereits ein noch nie dagewesenes Hilfspaket auf den Weg gebracht hat und obwohl auf dem Kontinent Rekordzahlen bei den Corona-Neuinfektionen gemeldet werden", sagte Pierre Veyret, Analyst beim Brokerhaus Activ Trades. In Deutschland wurden mehr als 4.000 neue positive Corona-Tests gemeldet, das sind so viele wie seit April nicht mehr.
Hoffnung auf US-Konjunkturpaket
Unterdessen ging das Hin und Her um das neue Milliardenpaket für die US-Wirtschaft weiter. US-Präsident Donald Trump sagte in einem Telefon-Interview mit dem Sender Fox Business Networks, dass die Chancen für eine Einigung über Corona-Konjunkturhilfen wirklich gut stünden und dass die Gespräche beginnen, produktiv zu werden. Tage zuvor hatte die von ihm verkündete Verschiebung der Gespräche auf die Zeit nach den Wahlen für Verstimmung an den Börsen gesorgt. "Die Stimulusgespräche laufen in der einen Minute, in der nächsten sind sie beendet", sagte Marktanalyst Fawad Razaqzada vom Broker ThinkMarkets. Die Anleger fragten sich, wie das weitergehe und ob die positiven Töne von Trump ausreichten, um die Börsen zu stützen. "Ich bin nicht allzu überzeugt, dass die Rally diesmal halten wird. Neben den Unsicherheiten im Zusammenhang mit Brexit und den Wahlen in den USA haben wir das wiederauflebende Coronavirus, das weitere Einschränkungen verursacht und ein großes Risiko für die wirtschaftliche Erholung darstellt."
Knapp vier Wochen vor der Präsidentenwahl zeichnet sich zudem am US-Arbeitsmarkt keine starke Belebung nach der Corona-Rezession ab. Insgesamt stellten vorige Woche 840.000 Amerikaner einen Erstantrag auf staatliche Arbeitslosenhilfe und damit 9000 weniger als zuletzt. Für Trump sind das schlechte Nachrichten. In der Corona-Krise gingen mehr als 22 Millionen Jobs verloren, von denen bislang nur gut die Hälfte zurückgewonnen wurden.
Redaktion finanzen.net / Reuters
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