Trump vs. Biden

Am Vortag der US-Wahl: US-Anleger in Kauflaune

02.11.20 22:02 Uhr

Am Vortag der US-Wahl: US-Anleger in Kauflaune | finanzen.net

Die US-Börsen haben den ersten Handelstag der neuen Woche mit Gewinnen beendet.

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Bei 26.691,28 Punkten war der Dow Jones um 0,72 Prozent höher in die neue Handelswoche gestartet. Im Handelsverlauf hielt sich das Börsenbarometer im Plus und schloss 1,60 Prozent fester bei 26.924,46 Punkten.
Die Techwerte drehten im Handelsverlauf zwischenzeitlich in die Verlustzone, schafften es am Ende aber doch ins Plus, der NASDAQ Composite verabschiedete sich 0,42 Prozent fester bei 10.957,61 Zählern aus dem Handel.

Im Mittelpunkt des Anlegerinteresses stand die anstehende US-Wahl. In den Umfragen zur Präsidentschaftswahl führt der demokratische Kandidat Joe Biden mit deutlichem Abstand vor dem republikanischen Amtsinhaber Donald Trump. Die Demoskopen räumen den Demokraten zudem gute Chancen ein, die Mehrheit im Repräsentantenhaus zu behalten und nach sechs Jahren die Kontrolle über den Senat zurückzugewinnen. Biden braucht die beiden Kammern des Kongresses, um politisch etwas voranzubringen. Abgestimmt wird am 3. November über das Repräsentantenhaus sowie gut ein Drittel der Sitze im Senat.

Trump mit Niederlage im Streit um TikTok

Eine Niederlage kassierte Trump schon am Tag vor der Wahl: Eine Richterin im Bundesstaat Pennsylvania setzte eine Anordnung des Handelsministeriums aus, die das komplette Aus für die chinesische Video-App Tiktok in den USA zum 12. November bedeuten würde. Sie erließ eine einstweilige Verfügung auf Antrag von drei Autoren von Tiktok-Videos, die ihren Lebensunterhalt auf der Plattform verdienen. Zuvor hatte bereits ein Richter in Washington den für Ende September geplanten Download-Stopp für die Tiktok-App ebenfalls mit einer einstweiligen Verfügung ausgesetzt. Die US-Regierung legte Berufung dagegen ein.

Rekord-Coronainfektionen

Daneben blieb die weiter steigende Zahl der Corona-Neuinfektionen das bestimmende Thema. In den USA waren diese in den vergangenen Tagen auf neue Rekordwerte geklettert. Zudem verhängen immer mehr Länder, vor allem in Europa, erneute Lockdowns, was sich negativ auf die konjunkturelle Erholung auswirken dürfte.

US-Wirtschaftsdaten auf Agenda

Die Stimmung in der US-Industrie hat sich im Oktober deutlich stärker als erwartet aufgehellt. Der Einkaufsmanagerindex ISM stieg von 55,4 Punkten im Vormonat auf 59,3 Zähler, wie das Institute for Supply Management am Montag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten lediglich mit einer Aufhellung auf im Mittel 56,0 Punkte gerechnet. Belastet durch die Corona-Krise war der Indikator im April noch bis auf 41,5 Punkte gefallen.

Indexstände von über 50 Punkten signalisieren eine wirtschaftliche Belebung. Der ISM-Index gilt als zuverlässiger Frühindikator für die wirtschaftliche Aktivität in den USA.

Besonders stark stieg der Unterindikator für neue Aufträge. Mit 67,9 Punkten signalisiert er ein sehr robustes Auftragswachstum. Die Beschäftigungsindikator erholte sich ebenfalls deutlich. Er deutet mit 53,2 Punkten auf einen Anstieg der Beschäftigung hin, nachdem er im Vormonat noch knapp unter der Wachstumsschwelle gelegen hatte.
Daneben sind die Bauausgaben im September weniger gestiegen als erwartet. Im Monatsvergleich seien die Ausgaben um 0,3 Prozent geklettert, teilte das US-Handelsministerium am Montag in Washington mit. Analysten hatten im Schnitt einen Zuwachs um 1,0 Prozent erwartet. Zudem wurde der Anstieg im Vormonat auf 0,8 Prozent (zunächst +1,4 Prozent) nach unten revidiert.

Die Bauinvestitionen haben sich in den vergangenen Monat trotz der Corona-Krise recht robust gezeigt. Während des vorläufigen Höhepunkts der Krise im April waren die Bauausgaben zwar spürbar gesunken, der Rückgang hielt sich aber in Grenzen. Zuletzt sind die Bauausgaben vier Monate in Folge gestiegen.

An den kommenden Tagen stehen mit dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed und dem monatlichen Arbeitsmarktbericht der Vereinigten Staaten zudem weitere wichtige Ereignisse auf der Agenda.

Redaktion finanzen.net / Dow Jones Newswires / dpa-AFX

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