Managerschreck Carl Icahn: Was will der Milliardär mit Bristol-Myers Squibb-Aktien?

Einem Medienbericht zufolge ist der New Yorker Investor bei dem Pharmariesen Bristol-Myers Squibb eingestiegen. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, hat der umtriebige Finanzexperte Aktien des Unternehmens erworben.

Aggressiver Großinvestor an Bord

Dass Carl Icahn seine Beteiligung still aussitzt und auf einen langfristigen Kursanstieg hofft, ist unwahrscheinlich. Denn der 81-Jährige ist bekannt dafür, sich gern in strategische Unternehmensbelange einzumischen und aktiv auf die Firmenpolitik Einfluss zu nehmen. Dabei schreckt Icahn auch vor großen Namen nicht zurück: In den vergangenen Jahren hatte neben Xerox, eBay und AIG auch der US-Techriese Apple die aggressive Investorenstrategie von Carl Icahn zu spüren bekommen. Für Bristol-Myers Squibb verstärkt sich der ohnehin starke Druck auf die Führungsebene nun noch weiter. Denn der Pharmakonzern hat mit Jana Partners LLC bereits einen umtriebigen Großaktionär an Bord. Auf Druck des Anteilseigners hatte das Unternehmen erst kürzlich sein Direktorium von 11 auf 14 Personen aufstocken müssen.

Wetten auf 90-Milliarden-Dollar-Übernahme?

Mit dem Einstieg von Carl Icahn dürften die Daumenschrauben für das Management von Bristol-Myers nun noch enger werden. Der Investor sieht das Unternehmen mit seinem aktuellen Marktwert von 90 Milliarden Dollar offenbar als strategisches Übernahmeziel, wie das "Wall Street Journal" weiter vermutet.

Icahn ist Trump-Berater

Der Investor genießt das Vertrauen von US-Präsident Donald Trump, der ihn als "einen der großartigsten Geschäftsmänner der Welt" lobte. Folgerichtig holte Trump den Multimilliardär dann auch in sein Beraterteam - Icahn soll dem Präsidenten insbesondere bei Regulierungsfragen beratend zur Seite stehen. Icahn verfüge über die Fähigkeit, Entwicklungen der Finanz- und Wirtschaftswelt vorauszusagen, so Trump weiter. Ob Icahn mit seiner Wette auf eine baldige milliardenschwere Übernahme im Pharmabereich richtig liegt, wird sich in den kommenden Monaten zeigen.

Redaktion finanzen.net