Trübe Stimmung

GfK-Verbrauchervertrauen stärker gesunken als erwartet

26.08.22 12:14 Uhr

GfK-Verbrauchervertrauen stärker gesunken als erwartet | finanzen.net

Das von der Konsumforschungsgesellschaft GfK ermittelte Verbrauchervertrauen in Deutschland hat sich deutlicher als erwartet eingetrübt.

Nach Angaben der GfK sinkt der für September ermittelte Indikator auf minus 36,5 (Vormonat revidiert: minus 30,9) Punkte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang auf minus 31,8 Punkte prognostiziert. Wichtigster Auslöser der negativen Überraschung war ein sprunghafter Anstieg der Sparneigung. Konjunktur- und Einkommensaussichten verzeichnen dagegen minimale Zuwächse, die Anschaffungsneigung ging leicht zurück.

Die Sparneigung der Bundesbürger legt um satte 17,6 auf 3,5 Punkte zu, was laut GfK der höchste Wert seit mehr als elf Jahren ist. Höher war die Sparneigung zuletzt im Juli 2011 (7,1 Punkte). "Die Furcht vor deutlich höheren Energiekosten in den kommenden Monaten zwingt viele Haushalte zur Vorsorge und dazu, Geld für zukünftige Energierechnungen auf die Seite zu legen", erläuterte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl.

Die Konjunkturerwartungen der Verbraucher stabilisierten sich. Der Indikator stieg um 0,6 Punkte auf minus 17,6 Punkte und lag um über 58 Punkte unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Der Index der Einkommenserwartungen stieg von seinem Rekordtief von minus 45,7 leicht auf minus 45,3. Auf Jahressicht beträgt das Minus knapp 76 Punkte. Die Anschaffungsneigung bleibt im Abwärtstrend. Der entsprechende Indikator sinkt auf minus 15,7 (minus 16,5) Punkte.

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)

Bildquellen: GfK