Millionen Transaktionen mit Meme-Aktie Bed Bath & Beyond: Aktionäre dürften laut Analyst "wahrscheinlich auf wertlosen Aktien sitzen bleiben"
Der angeschlagene Einzelhändler Bed Bath & Beyond meldete im Frühjahr Insolvenz an. Die Bed Bath & Beyond-Aktie wurde von der Börse genommen, kann aber weiterhin OTC gehandelt werden, wo sie sich großer Beliebtheit erfreut. Ein Analyst warnt jedoch davor, dass die Papiere schon bald nichts mehr wert sein dürften.
Werte in diesem Artikel
• Bed Bath & Beyond meldet offiziell Insolvenz an - Overstock sichert sich Markenrechte
• Nach Delisting trotzdem Millionen Transaktionen mit Bed Bath & Beyond-Aktie im OTC-Handel
• Wedbush-Analyst warnt: Aktionäre stehen womöglich schon bald mit "wertlosen Aktien" da
Schon seit Monaten hatte es sich abgezeichnet, im April wurde es dann Gewissheit: Der US-Einzelhändler Bed Bath & Beyond schaffte den Turnaround trotz Sparkurs und Aktienverkauf nicht und meldete offiziell Insolvenz an.
Overstock erwirbt Marke Bed Bath & Beyond
Ende Juni gab der Online-Einzelhändler für Möbel und Einrichtungsgegenstände Overstock.com dann den Abschluss des Erwerbs der Marke Bed Bath & Beyond und anderen geistigen Eigentums bekannt. Die physischen Geschäfte des ursprünglichen Unternehmens werden geschlossen und seine Vermögenswerte liquidiert. Overstock hat das Bed Bath & Beyond-Geschäft als reiner Online-Händler neu gestartet. So gab es inzwischen einen Relaunch der Bed Bath & Beyond-Domain in Kanada, Anfang August folgte dann auch der Relaunch einer aktualisierten Website, mobilen App und eines Treueprogramms in den USA. Wie CNBC berichtet, sei außerdem geplant, den Börsenticker des Unternehmens zu übernehmen und den aktuellen OSTK in BBBY zu ändern. Der CEO von Overstock und dem neuen Bed Bath & Beyond, Jonathan Johnson, glaubt daran, dass eine "Kombination der Stärken des Overstock-Betriebsmodells und der Marke Bed Bath & Beyond […] eine starke Synergie schaffen" wird, wie es in einer Pressemitteilung von Overstock heißt. "Ich freue mich, dass die Verbraucher das neue Bed Bath und ein noch größeres und besseres Beyond erleben können."
Delisting der Bed Bath & Beyond-Aktie - Anleger handeln weiter OTC
Nach der Insolvenz teilte Bed Bath & Beyond am 25. April mit, dass es vom Listing Qualifications Department der Nasdaq darüber informiert wurde, dass die Stammaktien des Unternehmens aufgrund der "Einleitung eines freiwilligen Verfahrens gemäß Kapitel 11 des US-amerikanischen Insolvenzgesetzes" am 3. Mai von der Börse genommen werden. Die Bed Bath & Beyond-Aktie kann aber weiterhin OTC (Over-The-Counter) gehandelt werden und erfreut sich dabei großer Beliebtheit.
Wie CNBC berichtet, fanden laut Nasdaq-Daten am 16. August mehr als 15 Millionen Transaktionen mit Bed Bath & Beyond-Aktien statt, und das obwohl das Unternehmen in seiner SEC-Einreichung im April davor gewarnt habe, dass der Handel mit den Aktien während der laufenden Abwicklung "hochspekulativ sei und erhebliche Risiken berge". "Die Handelspreise für die Wertpapiere des Unternehmens stehen möglicherweise nur in geringem oder gar keinem Zusammenhang mit der tatsächlichen Erholung, wenn überhaupt, durch die Inhaber der Wertpapiere des Unternehmens in den Chapter-11-Fällen", zitiert CNBC Bed Bath & Beyond. Das Unternehmen habe gewarnt, "dass Inhaber von Stammaktien des Unternehmens je nach Ausgang der Chapter 11-Fälle einen erheblichen oder vollständigen Verlust ihrer Investition erleiden könnten".
Im Insolvenzplan, der im Juli veröffentlicht wurde, habe das Unternehmen bestätigt, dass "bei vollständiger und endgültiger Befriedigung aller zulässigen Anteile an BBB alle zulässigen Anteile an BBB annulliert, freigegeben und gelöscht werden und keine weitere Kraft oder Wirkung mehr haben und kein Inhaber von Anteilen an BBB hat aufgrund dieser Anteile Anspruch auf Rückforderung oder Ausschüttung im Rahmen des Plans". Da die Stammaktionäre in der Rückzahlungskette hinter mehreren Ebenen von Anleihegläubigern zurückbleiben würden und nicht mit über den Plan abstimmen könnten, werde die Marktkapitalisierung, die derzeit bei 193,61 Millionen US-Dollar liegt (Stand: 04.09.2023), für diese ohne Erholung praktisch auf null fallen. Die geplante Bestätigungsanhörung des Unternehmens werde am 12. September stattfinden.
Analyst: Bed Bath & Beyond-Aktionäre mit "wertlosen Aktien" - Overstock-Aktie überverkauft
Seit Jahresstart, als das Papier zeitweise noch 2,31 US-Dollar kostete, hat die Bed Bath & Beyond-Aktie mehr als 89 Prozent an Wert verloren und notierte im OTC-Handel zuletzt noch bei 0,2620 US-Dollar (Stand: Schlusskurs vom 01.09.2023).
Die Overstock-Aktie hatte Anfang August ein Hoch bei 39,27 US-Dollar erreicht, seither hat sie jedoch wieder rund 32 Prozent verloren. Dennoch konnte das Papier in diesem Jahr an der NASDAQ bereits um rund 37 Prozent auf zuletzt 26,54 US-Dollar zulegen (Stand: Schlusskurs vom 01.09.2023).
Wedbush-Analyst Michael Pachter erklärte gegenüber CNBC, dass seit der Einführung des Rebrandings Anfang August ein Anstieg der Downloads der Bed Bath & Beyond-App zu verzeichnen gewesen sei. Seiner Meinung nach zeige die Download-Rate, dass die Markenbekanntheit von Bed Bath & Beyond für Overstock funktioniere und dass die Overstock-Aktie nun "überverkauft" sei. "Der Anstieg der Aktie war auf den Optimismus zurückzuführen, dass das Rebranding den Umsatz steigern würde, und wir haben keine Daten, die dies definitiv belegen könnten. Investoren müssen ein oder zwei Quartale warten, um zu sehen, ob OSTK ein Umsatzwachstum meldet, aber die App-Download-Aktivität ist ermutigend", gibt CNBC Pachter wieder.
Pachter hat sein Kaufrating für die Overstock-Aktie Ende Juli wiederholt. Sein Kursziel für das Papier liegt bei 43 US-Dollar und damit rund 64 Prozent über dem aktuellen Aktienkurs. Insgesamt haben bei TipRanks sechs Analysten die Overstock-Aktie in den vergangenen drei Monaten bewertet - zwei davon empfehlen das Papier zum Kauf, vier sprachen eine "Hold"-Empfehlung aus. Das durchschnittliche Kursziel liegt etwas unter dem von Pachter, bei 42,50 US-Dollar, und räumt der Overstock-Aktie ein Aufwärtspotenzial von 60,14 Prozent ein.
Für die ursprüngliche Bed Bath & Beyond-Aktie sieht Pachter jedoch keine Chance. Laut dem Analysten übersteigen die Schulden des Unternehmens - selbst nachdem Overstock 21,5 Millionen für die Marke Bed Bath & Beyond und anderes geistiges Eigentum gezahlt hat - sein Vermögen. Daher dürften die Bed Bath & Beyond-Aktionäre laut Prachter "wahrscheinlich auf wertlosen Aktien sitzen bleiben".
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Sean Pavone / Shutterstock.com
Nachrichten zu Bed Bath & Beyond Inc.
Analysen zu Bed Bath & Beyond Inc.
Datum | Rating | Analyst | |
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03.07.2019 | Bed BathBeyond Market Perform | Telsey Advisory Group | |
11.04.2019 | Bed BathBeyond Market Perform | Telsey Advisory Group | |
27.03.2019 | Bed BathBeyond Market Perform | Telsey Advisory Group | |
04.03.2019 | Bed BathBeyond Underweight | Barclays Capital | |
11.01.2019 | Bed BathBeyond Underperform | Wolfe Research |
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11.04.2019 | Bed BathBeyond Market Perform | Telsey Advisory Group | |
27.03.2019 | Bed BathBeyond Market Perform | Telsey Advisory Group | |
04.01.2019 | Bed BathBeyond Market Perform | Telsey Advisory Group | |
27.09.2018 | Bed BathBeyond Market Perform | Telsey Advisory Group |
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14.08.2018 | Bed BathBeyond Hold | Standpoint Research | |
21.12.2017 | Bed BathBeyond Equal Weight | Barclays Capital | |
20.09.2017 | Bed BathBeyond Equal Weight | Barclays Capital | |
14.09.2017 | Bed BathBeyond Neutral | UBS AG | |
12.05.2017 | Bed BathBeyond Hold | Loop Capital |
Datum | Rating | Analyst | |
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04.03.2019 | Bed BathBeyond Underweight | Barclays Capital | |
11.01.2019 | Bed BathBeyond Underperform | Wolfe Research | |
23.06.2017 | Bed BathBeyond Underperform | Wolfe Research | |
19.06.2017 | Bed BathBeyond Underperform | Wolfe Research | |
24.05.2016 | Bed BathBeyond Sell | Topeka Capital Markets |
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